Expert:innen warnen vor möglichen schweren Verläufen und hoher Sterblichkeit durch eine Grippeinfektion. Die jährliche Impfung gilt als wirksamer Schutz.
Jährlich sterben in Österreich rund 1.300 Personen infolge einer Influenza, oft durch Folgeerkrankungen wie Herzinfarkt oder Schlaganfall, berichtete Monika Redlberger-Fritz von der MedUni Wien. Vor allem ältere und vorerkrankte Menschen tragen ein hohes Sterberisiko. In der Saison 2022/2023 kam es nach der pandemiebedingten Pause zu rund 700.000 Erkrankungen und etwa 4.000 Influenza-assoziierten Todesfällen. Wie gefährlich ein schwerer Verlauf sein kann, zeigte der Fall einer Französin, die nach einer Infektion sechs Monate im Koma lag, fast ein Jahr im Krankenhaus verbrachte und Gliedmaßen verlor. „Die Jugend schützt nicht“, betonte Redlberger-Fritz. Auch Matthias Vossen von der Universitätsklinik Wien wies darauf hin, dass selbst Menschen ohne Vorerkrankungen schwer betroffen sein können. Eine Impfung hätte den Verlauf vermutlich zumindest abgeschwächt.
Da sich Influenzaviren ständig genetisch verändern, braucht es jedes Jahr eine neue Impfung, erklärten die Expert:innen. Besonders gefährdet sind Menschen über 70 Jahre sowie Personen mit Vorerkrankungen wie COPD oder Asthma. Kommt es zusätzlich zu bakteriellen Infektionen, sind lange Intensivaufenthalte mit künstlicher Beatmung keine Seltenheit. Angesichts der hohen Krankheitslast und Belastung des Gesundheitssystems appellierten die Fachleute eindringlich an die Bevölkerung, sich impfen zu lassen. (red/APA)