Kommentar: China wird zur Herausforderung für Pharmabranche

Martin Rümmele ist Chefredakteur von Relatus.

Es ist ein gigantischer Zukunftsmarkt, ein Billighersteller, ein wachsender Konkurrent und ein enormer Risikofaktor: China wird wie kaum ein anderes Land die Zukunft der Arzneimittelbranche beeinflussen.

China ist derzeit als Ausgangspunkt des Corona-Virus in der Öffentlichkeit omnipräsent. Doch das bevölkerungsreichste Land der Welt wird auch in Hinblick auf andere Themen die globale Gesundheit in den nächsten Jahren nachhaltig beeinflussen. Zum einen ist es Motor für die Pharmabranche – aufgrund des gigantischen Absatzpotenzials. Schwächelt China, wird das wohl in absehbarer Zeit auch die Pharmabranche treffen. Umgekehrt hängt die Branche längst auch am Tropf der chinesischen Wirkstoffhersteller. Gibt es Lieferverzögerungen wie sie jetzt durch das Corona-Virus entstehen könnten, oder wie sie in der Vergangenheit durch Verunreinigungen entstanden sind, trifft das westliche Gesundheitssysteme massiv. Zudem wird China zum wachsenden Konkurrenzen für die Branche: Der aus Tirol stammende Roche-Chef Severin Schwan sieht China vor dem Sprung an die Spitze der Pharmabranche, sagte er dieser Tage. China wird damit in den kommenden Jahren wohl zu DER Herausforderung für die Pharmabranche. (rüm)