Kommentar: Rückkehr zur Normalität – was jetzt ansteht

Martin Rümmele ist Chefredakteur von Relatus.

Auch wenn das Thema Corona noch immer das Denken beherrscht, sollte man auch einen Blick nach vorne werfen. Die Krise hat viele offene Punkte in den Hintergrund gedrängt, die jetzt angegangen werden müssen.

Corona hat unter anderem bestätigt, was wir schon lange diskutieren: dass im Gesundheitswesen noch viel Reformbedarf besteht. Vor der Krise und im Regierungsprogramm wurden viele Punkte angeführt, die jetzt langsam wieder in den Blick rücken müssen. Dazu gehören etwa die nach wie vor angespannte wirtschaftliche Situation der Apotheken, die offene Entlohnung von Apotheken-Nachtdiensten, die Erhöhung der Spannen, der jetzt noch wichtiger gewordene Kampf gegen Lieferengpässe, sowie die Möglichkeit der Zustellung von Medikamenten durch Apotheken. Noch dringender nötig als vor der Krise sind die Pflegereform und die Sanierung der Krankenversicherung. Zentral sind auch der Ausbau der Telemedizin mit e-Rezept, e-Impfpass und e-Befund sowie die Weiterentwicklung des Mutter-Kind-Passes. Es stimmt natürlich, dass die Krise noch nicht vorbei ist und wir weiterhin wachsam sein müssen. Wir sollten nun aber auch nicht wichtige Dinge einfach auf die lange Bank schieben. Zur Aufarbeitung dieser Punkte wäre vielleicht eine eigene Taskforce sinnvoll – diese Einheiten sind derzeit politisch ja gerade sehr en vogue. (rüm)