Krebspatient:innen brauchen mehr psychologische Unterstützung

Alte Frau weint

Laut einer Umfrage ist die psychische Belastung einer Krebsdiagnose die größte Herausforderung für Patient:innen. Unterstützung gibt es dabei zu wenig.

Eine Krebsdiagnose kann bei Patient:innen einen erheblichen Einfluss auf die psychische Gesundheit haben. Sorgen und Ängste sind dabei die größte Belastung und Herausforderung nach der Diagnose – noch vor körperlichen Schmerzen und den Auswirkungen auf das persönliche Umfeld. Das zeigt eine Umfrage des Marktforschungsinstituts Spectra, bei der 400 Krebspatient:innen zu ihrer Betreuungszufriedenheit befragt wurden. „Viele von ihnen hätten gerne mehr darüber gewusst, wie man mit psychischen Belastungen, Ängsten und Sorgen umgeht“, erklärt Gudrun Auinger von Spectra. Hier brauche es mehr Unterstützung.

Laut Gabriela Kornek, Ärztliche Direktorin des Allgemeinen Krankenhaus Wien (AKH), habe man die psychologische Betreuung in den österreichischen Kliniken in den vergangenen Jahren bereits „deutlich“ ausgebaut. Am AKH Wien habe man zum Beispiel das Personal von 30 auf 90 Betreuungskräfte verdreifacht. Im Gegensatz zu anderen Stationen gäbe es hier auch keinen Personalmangel: „Es gibt genügend Interessenten für offene Stellen, die dann auch gerne hierbleiben“, sagt Kornek. Man könne das Angebot also problemlos ausbauen.

Grundsätzlich seien 80 Prozent der Befragten bei der von der österreichischen „All.Can“-Zweigstelle in Auftrag gegebenen Umfrage mit der medizinischen Behandlung „sehr zufrieden“ oder „zufrieden“. Mehr als die Hälfte berichtet, dass bei den Gesprächen mit Ärzt:innen nach der Diagnose ausreichend Zeit gewesen sei, um Fragen zu stellen. Ebenfalls knapp mehr als die Hälfte gaben an, bei der Entscheidung, wie die Krebserkrankung therapiert wird, „sehr stark eingebunden“ gewesen zu sein. Drei Viertel der Befragten gaben außerdem an, dass die Ausführungen der Mediziner:innen gut verständlich waren. Die Teilnehmenden waren zwischen 18 und 70 Jahren alt, zur Hälfte Frauen und Männer, und zusammen von mehr als 20 verschiedenen bösartigen Erkrankungen wie Brust-, Prostata- und Hautkrebs betroffen. (kagr)