Lieferengpässe: Apotheker sehen geplante Maßnahmen skeptisch

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Die geplante Verordnung über ein Exportverbot bestimmter Arzneimittel dürfte wenig an den anhaltenden Lieferengpässen ändern, sagt Apothekerkammer-Vizepräsident Christian Wurstbauer.

Im Oktober und November seien die Zahlen von nicht lieferbaren Medikamenten gesunken, „seit Mitte Dezember haben wir wieder einen Anstieg bei Massenpräparaten“, sagt Apothekerkammer-Vizepräsident Christian Wurstbauer. In der aktuellen Liste des Bundesamts für Sicherheit im Gesundheitswesen finden sich in Hinblick auf Lieferprobleme (nicht, oder teilweise erhältlich) derzeit rund 260 Positionen. Zum Teil sind es alte und bewährte Medikamente. Dazu gehören Pilzmittel, alte Magenmedikamente oder Schmerzmedikamente. Bisher wurden Produktionsprobleme, die Konzentration der Herstellung der Wirkstoffe auf wenige Unternehmen und Standorte weltweit, Parallelexporte, Preisprobleme und andere Faktoren für die Situation bisher verantwortlich gemacht.

Dass ein Exportverbot für bestimmte Produkte erfolgreich ist, bezweifelt Wurstbauer: „Mengenartikel sind keine Exportartikel. Das zahlt sich nicht aus.“ Und bei den hochpreisigen Arzneimitteln sei die Sache überhaupt anders, betont der Apothekerkammer-Vizepräsident: Sie stünden zu 85 bis 90 Prozent im Direktvertrieb durch die Erzeugerunternehmen ohne Einbindung des Großhandels. Möglicherweise würde aber die Umstellung auf die fälschungssicheren Arzneimittelpackungen in Einzelfällen in der EU zu Herstellungsproblemen führen, vermutet er. Jedenfalls soll sich kommende Woche wieder eine Task-Force mit Vertretern aus Gesundheitsministerium, Behörden, von Pharmaindustrie, Großhandel und Apothekern treffen, um zu beraten. (APA/red)