Lieferengpässe: EU plant Zentraleinkauf von Medikamenten

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Geht es um die Beschaffung von Medikamenten und medizinischer Güter könnte die EU-Behörde HERA bald mehr Kompetenzen bekommen.

Vor allem Engpässe bei Antibiotika stellen derzeit mehrere europäische Länder vor große Herausforderungen. Die frühe und starke Infektionswelle sowie unzureichende Produktionskapazitäten seien die Hauptgründe dafür. Die EU-Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides kündigte deshalb einen Vorschlag zur Überarbeitung der Arzneimittelgesetzgebung für März an. Die vorgeschlagenen Änderungen sehen unter anderem vor, dass die während der Coronapandemie eingerichtete EU-Behörde für die Krisenvorsorge und -reaktion bei gesundheitlichen Notlagen, HERA, in Zukunft Medikamente und medizinische Güter im Namen der Mitgliedstaaten beschaffen könnte.

Weitere Optionen sind strengere Verpflichtungen für die Lieferung von Arzneimitteln und frühere Meldungen von Engpässen vor. „Unser Ziel ist und bleibt es, den Zugang zu Medikamenten für alle bedürftigen Patienten sicherzustellen und eine Störung des Arzneimittelmarktes in der EU zu vermeiden“, sagte Kyriakides. So oder so wolle die EU alle regulatorischen Möglichkeiten ausschöpfen und mit den Unternehmen sprechen, um die Produktion zu erhöhen und die Engpässe zu lindern. (red/APA)