Medizin-Nobelpreis für Immunsystem-Forschungen 

© Nobel Media AB 2018. Photo: Alexander Mahmoud

Gleich drei Forscher:innen erhalten dieses Jahr den Nobelpreis für Medizin. Sie hätten im Verbund gezeigt , „wie das Immunsystem in der Balance gehalten wird“, so das Nobel-Komitee. 

Mary e. Brunkow und Fred Ramsdell aus den USA sowie Shimon Sakaguchi aus Japan werden 2025 mit dem Nobelpreis für Medizin ausgezeichnet. Die Auszeichnung ist mit elf Millionen Schwedischen Kronen dotiert, das ist eine Million Euro. Über die Preisvergabe informiert werden konnte zunächst nur Sakaguchi. „Er sei unglaublich dankbar“, sagte er. Er habe sich zwar vorstellen können, dass es eine Auszeichnung geben würde, wenn sich die Forschung in der klinischen Praxis als nützlich erweise. „Aber dennoch bin ich überrascht, nun eine solche Ehre zu erhalten.“

Im Verbund hätten Sakaguchi, Ramsdell und Brunkow „ein komplett neues Feld innerhalb der Immunologie“ auf den Weg gebracht, hieß es seitens des Nobel-Komitees. Die Arbeiten der Neo-Preisträger hätten maßgeblich dazu beigetragen, herauszufinden, wie das Immunsystem so eingestellt wird, dass es in der Balance gehalten wird. Dass es also Krankheitserreger möglichst punktgenau erkennt und angreift, dabei aber nicht überschießend reagiert. Neigt das Immunsystem zum Überschießen, kann es die Organe des Körpers angreifen. So können Autoimmunerkrankungen entstehen, wie rheumatische Erkrankungen, Multiple Sklerose oder Typ-1-Diabetes.

Basis der Erkenntnis der Forscher war Sakaguchis Arbeit am Maus-Modell. Er hatte beobachtet, dass Mäuse ein überaktives Immunsystem entwickeln, nachdem ihnen die Thymusdrüse entnommen wurde. Die Reaktion des Immunsystems konnte umgekehrt abgefedert werden, wenn den Tieren bestimmte Immunzellen, regulatorische T-Zellen, injiziert wurden. (sst)