© pressmaster – stock.adobe.com Präeklampsie zählt zu den schwerwiegendsten Komplikationen in der Schwangerschaft. Neue Erkenntnisse schaffen eine Grundlage für künftige Therapieansätze.
Trotz intensiver Forschung war bisher unklar, welche Vorgänge in der Plazenta zur Erkrankung führen. Nun hat ein Forschungsteam unter Leitung der Medizinischen Universität Wien einen bisher unbekannten Mechanismus entdeckt, der entscheidend zur Entstehung von Präeklampsie beiträgt.
Das Forschungsteam unter Leitung des Instituts für Medizinische Genetik der MedUni Wien untersuchte einen Blutwert namens sFlt-1/PlGF-Quotient, der bei den betroffenen Schwangeren aus dem Gleichgewicht gerät. Dabei zeigte sich, dass zwei Proteine – der Aminosäuretransporter LAT1 und der Transkriptionsfaktor NRF2 – eine zentrale Rolle spielen. Diese beiden Moleküle arbeiten zusammen, um die Blutgefäßbildung zu steuern und Zellen vor einem Überschuss an schädlichen Sauerstoffverbindungen zu schützen. Wird dieses Zusammenspiel gestört, kommt es zu genau jenem Ungleichgewicht, das für Präeklampsie typisch ist. „Wir haben einen Mechanismus gefunden, der den oxidativen Stress in einer Zelle reguliert. Noch bedeutsamer ist die Erkenntnis, dass dieser Mechanismus in der Präeklampsie fehlreguliert ist“, erklärt Studienleiterin Claudia Gundacker. Die Ergebnisse der Studie könnten langfristig helfen, neue Ansätze für Diagnose und Therapie zu entwickeln, so die Forscher:innen. (red)
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