Passive Immunisierung schützt bei RSV-Infektion

Ordination Praxis Hausarzt Kind 4Symbolbild (c) pixabay

Noch gibt es keinen Impfstoff gegen RSV-Infektionen, ein kürzlich zugelassener Antikörper kann aber infizierte Hochrisikobabys schützen.

Zusammen mit der aktuellen Influenza-Welle und der Corona-Pandemie stellt das RS-Virus das heimische Gesundheitssystem derzeit vor große Herausforderungen. Vor allem in den Kinderabteilungen der Spitäler spitzt sich die Lage zu, denn das Virus führt besonders bei Kindern zu schweren Erkrankungen, die von Atemnot bis hin zu künstlicher Beatmung führen können. Schätzungen zufolge infizieren sich in Österreich etwa 54.600 Kinder im ersten Lebensjahr mit RSV, davon erreicht das Virus bei 11.000 bis 22.000 Kindern die tiefen Atemwege, 1.100 Kinder müssen hospitalisiert werden.

Und auch bei Erwachsenen kann das Virus zu Komplikationen führen. Einen zugelassenen Impfstoff gegen das Virus gibt es derzeit noch nicht. Für Hochrisikopatient:innen steht derzeit allerdings eine passive Immunisierung zur Verfügung: Ein langwirksamer monoklonaler RSV-Antikörper wurde erst vor Kurzem in der EU zugelassen. Nach nur einer einmaligen Verabreichung kann er Frühgeborenen und Kindern mit angeborenen Herzfehlern und/oder massiven pulmonalen Problemen Schutz vor einer schweren Erkrankung bieten.

Die Chancen, dass es in naher Zukunft einen RSV-Impfstoff gebe, stünden laut eines erstmals publizierten Pipeline-Reviews von Vaccine Europe aber gut: „Derzeit gibt es 10 Impfstoffkandidaten in der klinischen Forschung, einige Phase-III-Studien sind schon abgeschlossen. Wir erwarten, dass erste Impfstoffe in absehbarer Zukunft eine Zulassung erhalten werden“, berichtet Christoph Jandl, Generalsekretär des Österreichischen Verbands für Impfmittelhersteller (ÖVIH). Er empfiehlt, sich in der Zwischenzeit durch verfügbare Impfstoffe, wie jenen gegen Influenza oder das Corona-Virus, vor anderen Infektionen zu schützen. „Auch das ist ein Beitrag dazu, nicht nur das eigene Risiko zu minimieren, sondern auch die Spitäler und das Gesundheitssystem vor Überlastung zu bewahren“, appelliert ÖVIH-Präsidentin Renée Gallo-Daniel. (kagr)