Pharmagroßhändler: „Maximal 15 % können sich gegen Grippe impfen lassen“

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Der Verband der Arzneimittel-Vollgroßhändler PHAGO setzt sich für eine Erhöhung der Durchimpfungsrate ein. Derzeit sei aber die Nachfrage größer, als Impfstoffe verfügbar sind.

Angesichts der Tatsache, dass diese Woche gleich mehrere Städte, darunter St. Pölten, Graz und Klagenfurt, bekannt gaben, dass ihr jeweiliges Kontingent an Grippeimpfstoffen zu Ende gehe, setzt sich der Präsident der Arzneimittel-Vollgroßhändler (PHAGO), Andreas Windischbauer, für ein nationales Sicherheits-Konzept in Pandemiezeiten ein. Ziel sei es, die die Durchimpfungs-Rate künftig zu erhöhen. Windischbauer erläutert: „Es werden sich heuer maximal 15% der Österreicher Grippe impfen lassen können, wenn die Impfstoffe richtig verteilt sind.“ Das Nachbarland Deutschland habe schon vor Corona eine doppelt so hohe Grippe-Durchimpfungsrate wie Österreich vorweisen können. Damit habe Deutschland sein Impfkontingent am internationalen Pharma-Markt von im Vorjahr 14 Millionen Dosen auf heuer 26 Millionen Grippe-Impfdosen erhöhen und damit eine nationale Reserve zum Ausgleich bei Engpässen anlegen können.

Hierzulande bleibe das Fragezeichen, wie viele Privatpersonen sich gleich bei mehreren Apotheken auf die Warteliste für einen Grippeimpfstoff setzen haben lassen. „Derzeit haben wir jedenfalls noch immer deutlich mehr Anfragen von Apotheken als Impfdosen auf Lager. Wir bemühen uns seit Wochen, weitere Dosen ins Land zu bekommen“, sagt Windischbauer. Dies gestalte sich aber schwierig. Künftig, so die PHAGO-Forderung, brauche es eine nationale Koordination und Verteilung unter Einbindung des pharmazeutischen Voll-Großhandels. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums wurden heuer 1,25 Millionen Impfdosen bestellt – ein Plus von 60 % gegenüber dem Vorjahr. (rüm)