Regierung bemüht sich weiter um Penicillinproduktion in Tirol

(c) Motivbild/Novartis

Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck (ÖVP) ist in der Novartis-Causa „sehr zuversichtlich“, die Penicillinproduktion halten zu können. In einer Podiumsdiskussion mit Firmenvertretern hatten diese unter anderem höhere Preise gefordert.

Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck (ÖVP) sieht offenbar eine baldige Einigung in Sachen Novartis in Reichweite. Sie sei „sehr zuversichtlich“, sagte sie bei einem Besuch in Tirol. Der Schweizer Pharmakonzern hatte zuvor in Erwägung gezogen, die Penicillinproduktion in Kundl einzustellen. Das Wirtschaftsministerium gründete daraufhin unter anderem eine Taskforce, um das zu verhindern.  Nach mehreren Gesprächen mit Experten und der Taskforce, die aus Vertretern des Ministeriums und des Pharmakonzerns besteht, liege ein Vorschlag jetzt „in den Unternehmensgremien“, meinte Schramböck. Sie erhoffte sich nunmehr eine Einigung „in den nächsten Wochen“.

Man habe jedenfalls „die eigenen Hausaufgaben gemacht“, betonte die Wirtschaftsministerin am Montag am Rande einer Pressekonferenz in Innsbruck. Jetzt liege es am Unternehmen, so Schramböck. Dort werde gegenwärtig sondiert. Nähere Angaben zum Inhalt der Gespräche wollte man unter Verweis auf die Vertraulichkeit nicht machen. Man wolle den Gremien von Novartis nicht vorgreifen. Die Penicillinproduktion von Novartis müsse jedenfalls unbedingt in Kundl gehalten werden, betonte die gebürtige Tirolerin mehrfach. Die Produkte vor Ort sollen aber „noch innovativer“ und der „Digitalisierungsprozess“ insgesamt „forciert“ werden. Dazu sei womöglich auch ein „Investment notwendig“, stelle Schramböck in den Raum.

Davor hatte es eine virtuelle, von der Zeitung „Die Presse“ organisierte, Podiumsdiskussion mit Firmenvertretern gegeben, bei der diese mit Schramböck und Gesundheitsminister Rudolf Anschober über Mängel bei der Arzneimittelversorgung diskutierten. Um die Produktion von Wirkstoffen, innovativen Therapien und Generika weiterhin in Europa und Österreich zu halten, brauche es eine intensive Zusammenarbeit zwischen Politik – aus den Bereichen Gesundheit & Standort – und Industrie. Weiters sprach Michael Kocher (Country President Novartis Österreich) die sehr niedrigen Preise im Generika-Bereich an, sowie den manchmal im Vergleich zu anderen westeuropäischen Staaten fehlenden Zugang zu Innovationen für Patientinnen und Patienten in Österreich. (red/APA)