Schmerzmittel: Fast ein Drittel kauft online ein

Eine neue Umfrage zeigt überraschende Ergebnisse in den Bereichen Impfen, Vorsorge und bei der Anwendung von Schmerzmitteln.

Die Daten der globalen Gesundheitsumfrage 2023 im Auftrag der STADA Arzneimittel AG bringen spannende Ergebnisse, vor allem im Bereich Schmerzmittel: Mit über 30 Prozent (31 Prozent) Online-Käufen liegt Österreich nach Deutschland (44 Prozent) an der Spitze. Ein Grund dafür könnte sein, dass im Gegensatz zu anderen Ländern in Österreich Schmerzmittel nicht in Drogerien und Supermärkten erhältlich sind. Fast ein Viertel (24 Prozent) der Befragten nehmen wöchentlich oder täglich Schmerzmittel, drei Viertel tun dies selten, also höchstens einmal pro Monat. Damit liegt Österreich im globalen Mittelfeld. Auffällig ist, dass je schlechter die körperliche und geistige Gesundheit eingeschätzt wird, desto mehr Schmerzmittel (+14 beziehungsweise +10 Prozent) eingenommen werden. Schmerzmittel werden bei einem breiten Spektrum an Beschwerden eingenommen, vor allem gegen Kopfschmerzen (60 Prozent), Zahnschmerzen (45 Prozent) und Rückenschmerzen (28 Prozent). Was das Verständnis der Wirkungen der wichtigsten Schmerzmittel anbelangt, besteht Aufklärungsbedarf. Höchstens zwei Drittel der Bevölkerung kennen die Effekte von Paracetamol, Ibuprofen und Acetylsalicylsäure.

Aufklärung – und auch Impfen – ist auch von den Apotheken selbst gewünscht: 56 Prozent aller Österreicher (2022: 49 Prozent) besuchen einmal im Monat oder öfter eine Apotheke. Sie würden zusätzliche Dienstleistungen wie Kartenzahlung, die Verschreibung ausgewählter Standardmedikamente, Online-Bestellung und individuelle Beratung durchaus schätzen. Und: Impfungen in Apotheken befürworten 64 Prozent, 29 Prozent halten sie für unnötig. Von allen möglichen Angeboten in Apotheken liegt nur die Befürwortung von Produktempfehlungen mit Preisvorteil und die Hauszustellung unter dem globalen Durchschnitt, doch alle Serviceoptionen erfahren mehr Zustimmung als Ablehnung. Entgeltliche Serviceleistungen wie Beratungen zu Tabuthemen, Vitaminstatus-Analysen und Ernährungsberatung halten fast drei Viertel für wichtig.

Der STADA Health Report 2023 zeigt, dass Österreicher:innen im Großen und Ganzen gut informiert und mit dem Gesundheitssystem zufrieden sind. Die sehr hohe Zufriedenheit der Österreicher mit dem öffentlichen Gesundheitssystem im Jahr 2022 (89 Prozent) ist allerdings auf 75 Prozent gesunken, was dennoch immer deutlich über dem globalen Durchschnitt von 61 Prozent liegt. Bei digitalen Angeboten fällt vor allem die Nutzung von e-Rezepten (63 vs. 45 Prozent im Durchschnitt) auf. Online-Terminbuchungen (40 Prozent) und Konsultationen von Ärzt:innen via Webcam (7 Prozent) sind leicht unterdurchschnittlich, Apotheker:innen via Webcam (9 Prozent) leicht darüber. Vor allem Frauen bevorzugen eher die zeitsparenden Serviceleistungen wie Online-Buchung und elektronische Rezepte. Jüngere Menschen nehmen deutlich häufiger Konsultationen per Webcam in Anspruch, wobei das technologische Wissen auch ein Hindernis für die Nutzung dieser Dienste sein kann.

Seit 2014 untersucht der STADA Gesundheitsreport, wie Menschen mit Gesundheitsthemen umgehen und darüber denken. 30.013 Personen aus 16 Ländern – Österreich, Belgien, Tschechische Republik, Frankreich, Deutschland, Italien, Kasachstan, Niederlande, Polen, Portugal, Rumänien, Serbien, Spanien, Schweiz, UK und Usbekistan – wurden im Rahmen von rund 20-minütigen Online-Befragungen zwischen 21. März und 15. April 2023 interviewt. Davon waren 14.531 Männer (49 Prozent) und 15.386 Frauen (51 Prozent), 8.219 Personen waren 18 bis 34 Jahre alt, 10.868 waren 35 bis 54 und 10.924 über 55 Jahre alt. In Österreich wurden 2.006 Personen befragt. (kagr)