„Science“-Publikation: Übergewicht führt zu Augenschäden

Eine im Wissenschaftsjournal „Science“ publizierte Studie zeigt, dass früheres Übergewicht auch noch Jahre später Erkrankungen des Auges begünstigen kann.

Übergewicht kann in weiterer Folge zu Sehstörungen oder gar Erblindung führen. Die im Fettgewebe eingelagerten Lipide aktivieren Immunzellen, die chronische Entzündungen auslösen, wie ein internationales Kooperationsprojekt unter Beteiligung des Lehrstuhls für Immunologie des Auges an der Uniklinik Köln und der Medizinischen Fakultät der Universität zu Köln zeigt. „Neben Rauchen und Alter ist Übergewicht ein Hauptrisikofaktor für die altersabhängig Makuladegeneration (AMD), der Mechanismus war bisher jedoch ungeklärt. Das Kooperationsprojekt konnten nun in präklinischen Versuchen nachweisen, dass frühes Übergewicht spätere Augenschädigungen ähnlich der AMD auslösen kann“, erklärt Thomas Langmann von der Uniklinik Köln. Gemeinsam mit Mike Sapieha von der Universität Montreal untersuchte er die Rolle von Übergewicht bei Augenerkrankungen.

Die Forschungen zeigen außerdem, dass die Aktivierung der Immunzellen selbst nach längeren Fastenperioden bestehen bleiben. „Möglich ist dies durch epigenetische Veränderungen an den DNA-Bausteinen der Immunzellen, die über lange Zeit bestehen bleiben können und bei leichten Augenschädigungen zur raschen Einwanderung führen kann“, sagt Langmann. Das Kölner Forscherteam um Langmann und die von der Deutschen Forschungsgemeinschaft mit 450.000 Euro geförderten Postdoktorandin Sarva Keihani untersuchen nun mögliche Therapieansätze, um das Immungedächtnis so umzuprogrammieren, dass eine schädliche Wirkung im Auge zum Beispiel bei der AMD schwächer ausfällt oder sogar unterbleibt, wie das Deutsche Gesundheitsportal berichtet. (kagr)

Service: Publikation