So veränderte Corona den Gesundheitszustand der Österreicher

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Jeden Vierten belastet die Corona-Situation psychisch stark, 41 % hatten mit Verschiebungen von Arztterminen zu kämpfen. Zu diesem Ergebnis kommt eine neue Umfrage, die am Dienstag präsentiert worden ist.

„Die Einschnitte und Belastungen für die Menschen sind groß – von verschobenen Arztterminen bis hin zum anhaltenden psychischen Stress“, fasst Doris Wendler, Vorstandsdirektorin der Wiener Städtischen Versicherung, die Ergebnisse der repräsentativen Online-Umfrage unter 1.000 Österreichern der GfK Austria im Auftrag der Versicherung zusammen. Gut oder sogar sehr gut – so bezeichnen aktuell 75 % der Österreicher ihren Gesundheitszustand, weitere 18 % bewerten diesen als neutral. Je höher das Alter, desto weniger fühlen sich die Menschen gesund, zwischen den Geschlechtern ergab die Befragung diesbezüglich jedoch keinerlei Unterschiede. Anders jedoch bei der mentalen Gesundheit: 47 % der Frauen fühlen sich durch die Corona-Situation insgesamt stärker belastet, bei den Männern sind es hingegen 38 %.

Rund 41 % der Arzttermine mussten während des ersten Lockdowns verschoben werden. „Das ist ein sehr hoher Wert. Die Gesundheitsvorsorge und die Behandlung bestehender Erkrankungen darf auch während einer Ausnahmesituation, wie es der Lockdown im Frühjahr war und wie es auch der derzeitige ist, nicht auf der Strecke bleiben. Das darf sich keinesfalls wiederholen“, zeigt sich Wendler ob der aktuell sehr ernsten Lage alarmiert. Von den Terminen, die verschoben werden mussten, waren die meisten davon Vorsorgetermine (42 %), gefolgt von Kontrollterminen einer bestehenden Erkrankung (37 5) und längerfristig geplanten, nicht kritischen Behandlungen/Therapien (34 %). 16 % der verschobenen Termine waren aber solche zur Behandlung/Therapie einer akuten Erkrankung.

29 % der Österreicher geben an, seit Beginn der Coronakrise mehr auf die eigene Gesundheit zu achten. Fragt man jedoch konkret nach der Ernährung, sportlichen Aktivitäten und der Gewichtsentwicklung, wird dieser Wert nicht bestätigt: Nur 17 % haben während des ersten Lockdowns mehr Sport betrieben als davor und nur 11 % geben an, das auch nach dem Lockdown beibehalten zu haben. 38 % hingegen haben während des ersten Lockdowns weniger oder gar keinen Sport gemacht, zum Zeitpunkt der Umfrage haben immer noch 29 % der Befragten angegeben, sich weniger zu bewegen als vor dem ersten Lockdown. Die Mehrheit (73 %) hat ihr Ernährungsverhalten während des ersten Lockdowns nicht geändert und hat weder zu- noch abgenommen. Nur 18 % haben während des Lockdowns mehr auf ihre Ernährung geachtet, ein Drittel hat ihr Gewicht verändert. Von diesem Drittel haben allerdings zwei von drei zu- und nicht abgenommen. (red)