Umfrage zeigt: So beurteilen Österreicher Corona-Krisenmanagement

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Die Zweifel am Krisenmanagement der Regierung steigen. Das belegt eine neue Umfrage des Gallup-Instituts. Die Angst vor dem Virus aber auch die Bereitschaft, auf liebgewonnene Dinge verzichten zu müssen, nehmen ebenfalls zu.

Die Angst vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus und die Bereitschaft, zur Eindämmung der Pandemie vorübergehend Freiheitsrechte aufzugeben, steigen in der Bevölkerung. Gleichzeitig ist nur noch die Hälfte der Meinung, dass die Regierung richtig mit der Coronakrise umgeht. Der Anteil jener, die der Meinung sind, die Pandemie sei nicht unter Kontrolle, erreichte mit 83 % den höchsten Wert seit dem Ausbruch der Krise. Das geht aus einer neuen Studie hervor, die das Gallup-Institut in Kooperation mit der gemeinnützigen Gesellschaft für Forschung und Weiterbildung „Medienhaus Wien“ erstellt hat. Das Institut erhebt seit Mitte März regelmäßig die Stimmungslage während der Coronakrise. Für die aktuelle Umfrage wurden 1.000 Personen zwischen 5. und 10. November online befragt. Die Angst vor einer Ansteckung ist demnach wieder gestiegen (57 % der Befragten). Erstmals seit April ist auch die Bereitschaft gestiegen, vorübergehend Freiheitsrechte aufzugeben (80 %).

„Wir haben in allen Fragen eine Hinwendung zum Negativen“, sagte die Leiterin des Gallup-Instituts, Andrea Fronaschütz, bei der Präsentation der Studie. Zum ersten Mal ist knapp mehr als die Hälfte der Befragten (51 %) der Ansicht, dass die Maßnahmen zur Corona-Bekämpfung mehr Schäden verursachen werden als die Pandemie selbst. Freiheitseinschränkungen und soziale Isolation werden indirekt zu mehr gesundheitlichen Schäden führen als die Krankheit selbst, glauben 56 %. Und 63 % vermuten, dass die wirtschaftlichen Folgen der Maßnahmen das Leben von mehr Menschen zerstören werden als Corona. Erstmals abgefragt wurde, wie sich die Österreicher im Vergleich zu anderen EU-Ländern sehen: Fast zwei Drittel (60 %) sagen, dass es uns in der Krise besser gehe als Menschen in anderen Ländern. Allerdings sind nur 42 % der Meinung, dass Österreich bei der Bewältigung der Coronakrise mehr Erfolg als andere habe und nur 39 % finden, dass die österreichische Regierung eine bessere Strategie als andere EU-Länder verfolge. (red/APA)

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