Unzufriedenheit mit Gesundheitssystem wächst

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Das Austrian Health Forum sucht seit Donnerstag Lösungen für die Gesundheitskrise. Zum Auftakt wurde bekannt, dass 59 Prozent der Bevölkerung Verschlechterungen im System sehen.

Die Zufriedenheit der Österreicher:innen mit dem Gesundheitssystem ist laut einer aktuellen Umfrage im Vergleich zum Zeitpunkt vor der Corona-Pandemie gesunken. 59 Prozent der Befragten gaben an, dass sich das Gesundheitssystem in Österreich verschlechtert habe. Als Gründe dafür werden der zunehmende Ärztemangel (42 Prozent) angegeben, gefolgt von Wartezeiten für Behandlungen (34 Prozent) sowie der Pflegenotstand (23 Prozent) und eine Zwei-Klassen-Medizin (22 Prozent). Die mangelnde Verfügbarkeit von Arzneimitteln sahen nur vier Prozent als Grund für Unzufriedenheit, drei Prozent nannten ein „mangelhaftes Corona-Krisenmanagement“, ergab eine Umfrage des Demox-Instituts im Auftrag des Austrian Health Forum (AHF).

Dort werden in Schladming bis zum Wochenende Lösungen für die multiplen Krisen im Gesundheitsbereich gesucht. Diskutiert werden Fachkräftemangel, die Nutzung von Gesundheitsdaten oder auch das Thema Mitbestimmung. Organisator Christoph Hörhan sprach zum Auftakt am Donnerstag von Stürmen, die das Gesundheitssystem und die politische Debatte darüber derzeit erlebten. Ähnlich sah das die steirische Gesundheitslandesrätin Juliane Bogner-Strauß (ÖVP), die sich auf einen respektvollen Austausch und ein aufeinander zugehen jenseits von Partikularinteressen aussprach.

Ein Plädoyer für einen offenen Diskurs hielt auch Peter Lehner, Obmann der Sozialversicherung der Selbstständigen (SVS) und derzeit Vorsitzender der Konferenz der Sozialversicherungsträger. Oft würden neue Ideen unfreundlich zurückgewiesen, gleichzeitig „fast hysterisch“ nach einer Gesundheitsreform gerufen. Lehner wies aber genau diese Forderung nach einer großen Reform zurück. Es brauche Tausend kleine Schritte: „Schauen wir, dass wir das Gesundheitssystem permanent reformieren und permanent anpassen.“ Nicht mit dabei ist Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) wegen der Teuerungssondersitzung des Nationalrats am Freitag. Seinen Part übernahm Sektionschefin Meinhild Hausreither und nannte eine hochqualitative Gesundheitsversorgung für die gesamte Bevölkerung als Ziel. Der Druck sei hoch, alle Systempartner gefordert. (rüm/APA)

(Compliance-Hinweis: Diese Berichterstattung erfolgt im Rahmen einer Pressereise auf Einladung des Austrian Health Forums. Aufenthalt und Teilnahme am Kongress werden vom Veranstalter getragen, die Berichterstattung erfolgt unter unabhängiger redaktioneller Verantwortung der RELATUS-Redaktion)