Viel Skepsis gegenüber medizinischer Forschung

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Eine Umfrage zeigt, dass die Österreicher:innen medizinischer Forschung skeptisch gegenüberstehen. Das führt auch dazu, dass nur wenige bereit sind, an klinischen Studien teilzunehmen. 

Zwar sehen über 80 Prozent von 1000 im Auftrag eines Pharmaunternehmens befragten Österreicher:innen klinische Studien als wichtigen Beitrag zum medizinischen Fortschritt. Doch sich selbst als Studienteilnehmer:in zur Verfügung stellen: Das will hierzulande nur etwa jede:r Zehnte. Auch nach den Gründen für die Skepsis gegenüber der Forschung wurde gefragt. Jede:r Dritte hält Teilnehmer:innen an Studie für Versuchskaninchen, jede:r Vierte zweifelt an der Sicherheit der Studien, wo Medikamente und Behandlungsformen am Menschen erprobt werden. 

Zu jenen, die diese Einstellungen geändert haben wollen, zählt der Leiter des Comprehensive Cancer Center der Medizinischen Universität Wien Shahrokh F. Shariat. „Klinische Forschung ist der Motor medizinischer Innovation, durch sie entsteht Fortschritt, der Leben verändert“, sagt er. Wer als Patient:in an einer Studie teilnimmt, was sich 47 Prozent der Befragten am ehesten im Fall schwerer Erkrankungen wie Krebs vorstellen können, sei aufgrund der engmaschigen Betreuung sicher und habe außerdem den Vorteil, Zugang zur Medizin von morgen zu haben. 

„Forschung macht die Medizin und die Behandlungsqualität besser“, sagt auch Freyja-Maria Smolle-Jüttner, Präsidentin der Ludwig Boltzmann Gesellschaft. Sie meint, Social Media hätten großen Anteil an der Skepsis der Österreicher:innen gegenüber klinischen Studien. Shariat und Smolle-Jüttner sind sich darin einig, dass besser darüber informiert werden müsse und neben der Industrie die Politik deutlich mehr in die hierzulande pro Jahr 250 beantragten Studien zu investieren habe. (sst)