Wachsende Kritik an Impfpolitik der Apothekerspitze

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Für heftige Reaktionen sorgt ein RELATUS-Bericht darüber, dass Apotheker bisher nur in Vorarlberg geimpft wurden und Verbandspräsident Jürgen Rehak dabei auch seine Lebensgefährtin, eine Apothekerin aus Niederösterreich, angemeldet hat. Fast 900 RELATUS-Leser nahmen an einem Online-Voting teil. Das Ergebnis ist eindeutig.

Für den Präsidenten des österreichischen Apothekerverbandes, Jürgen Rehak, ist die Sache klar und korrekt. Er habe seine Lebensgefährtin, die einen Wohnsitz in Vorarlberg hat und auch immer wieder in seiner Apotheke im Sinne des Familienverbandes mitarbeitet, zur Impfung der Gesundheitsberufe in Vorarlberg angemeldet. Die Vorarlberger Landesregierung habe für den 9. Jänner alle Gesundheitsberufe eingeladen und darauf hingewiesen, dass das auch für alle in der Apotheke Beschäftigten gelte. „Diese Aktion war breit angelegt, um die gesamte Infrastruktur des Gesundheitsbereiches zu impfen. Es gab keine Einschränkungen oder Informationen darüber, dass der Impfstoff knapp wäre“, sagt Rehak im RELATUS-Interview. Von einer Bevorzugung könne deshalb schon gar keine Rede sein.

Die Apotheker sehen das allerdings kritischer. Fast 900 RELATUS-Leser haben sich an einer Online-Umfrage beteiligt. Nur rund 10 % stärken Rehak den Rücken und sind der Meinung, dass er mit seinem Verhalten recht hatte. 80 % orten allerdings eine ungerechtfertigte Bevorzugung. Für 3 % ist zumindest die Optik schlecht, 7 % hätten sich mehr Sensibilität gewünscht. Für Unmut sorgt innerhalb der Apothekerschaft zudem auch, dass außer in Vorarlberg, Apotheker in keinem anderen Bundesland geimpft werden und auch in der Priorisierung erst in Phase 2 drankommen sollen. Angesichts von Lieferengpässen könnte das auch erst im April sein. Rehak betont, dass man alles tue, damit die Apotheker in den Bundesländern vorgereiht werden. (rüm)