Warnung: „Kopfschmerzen ernst nehmen“

Alte Frau weint

Die österreichische Kopfschmerzgesellschaft mahnt anlässlich es Welt-Kopfschmerztages, Schmerzen und Migräne ernst zu nehmen. Moderne Medikamente sollen Erfolge bringen.

In Österreich leiden mehr als eine Million Menschen an Migräne – eine Erkrankung die laut Sonja-Maria Tesar, Präsidentin der österreichischen Kopfschmerzgesellschaft, vor allem von Außenstehenden oft nicht ernst genommen wird. Anlässlich des heutigen Welt-Kopfschmerztages warnt Tesar davor, Migräne auf die leichte Schulter zu nehmen. „Sonst wird ein Fortschreiten der Erkrankung gefördert und aus einer episodischen Migräne kann sich eine chronische Migräne entwickeln“, betont die medizinische Direktorin des LKH Wolfsberg und Leiterin der Kopfschmerzambulanz am Klinikum Klagenfurt. Patient:innen rät sie, mit Schmerzen zur Ärztin oder dem Arzt zu gehen. Ärzt:innen rät sie, modernen Medikamenten zu vertrauen: „Für die gesamte Klasse der sogenannten CGRP-Antikörper konnte eine ausgezeichnete Wirksamkeit gezeigt werden. Sie hemmen das bei Migräneattacken von den Nervenzellen freigesetzte Neuropeptid CGRP und zeigen im Vergleich zu den unspezifisch wirkenden Substanzen, wie Betablockern, antiepileptischen Medikamenten oder Antidepressiva, eine effizientere Wirksamkeit bei gleichzeitig besserer Verträglichkeit“, erklärt Tesar.

Die seit fünf Jahren verfügbaren CGRP-Antikörper werden zumeist monatlich mittels Injektion oder Pen verabreicht. Neuerdings steht außerdem eine Kurzinfusion zur Migräneprophylaxe zur Verfügung, die lediglich vier Mal im Jahr gegeben wird. Unter diesen Therapieformen nehmen die Frequenz und Intensität der Attacken ab, berichtet Tesar. Und weiter: „Von wirksamer Prophylaxe spricht man bei einer Reduktion der Anfallshäufigkeit von 50 Prozent oder mehr bei episodischer Migräne und bei chronischer Migräne von 30 Prozent oder mehr. Es geht aber nicht nur um eine Reduktion der Migränetage, sondern vor allem auch um die Verbesserung der Lebensqualität.“ Eine rechtzeitige Diagnose und Behandlung würden darüber hinaus Begleiterscheinungen wie Depression und Angst-Attacken mindern. (kagr/APA)