Wurminfektion schützt Kinder vor Asthma   

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Infektionen mit RSV oder Rhinoviren erhöhen das Asthmarisiko bei Kindern deutlich. Wurminfektionen dagegen scheinen vor Asthma und Atemgeräuschen zu schützen. 

Infektionen der unteren Atemwege (LRTI) bei Babys durch RSV (Respiratory Syncytial Virus) oder Rhinoviren führen zu einem deutlich erhöhten Risiko, im Kindesalter Asthma zu entwickeln. Das zeigt eine aktuelle systematische Übersichtsarbeit eines internationalen Expert:innenteams mit Beteiligung der Globalen Patientenplattform für Allergien & Atemwege aus Wien. „RSV-LRTI ist wahrscheinlich mit einem erhöhten Risiko verbunden, bis zum Alter von sieben Jahren Asthma zu entwickeln“, schreiben die Forschenden. Konkret erhöhe eine solche RSV-Infektion das Asthmarisiko um den Faktor 3,02. Interessanterweise konnte kein Zusammenhang mit allergischen Erkrankungen oder Giemen festgestellt werden.

Im Gegensatz dazu wirkt sich eine Wurminfektion – insbesondere mit Peitschenwürmern (Trichuris trichiura) – schützend aus. Die Metaanalyse zeigt, dass diese Parasiteninfektionen das Risiko für Allergien bei Kindern um 65 Prozent und für keuchende Atemgeräusche um 43 Prozent senken. Allgemein verringern helminthenbedingte Parasitenerkrankungen das Risiko für Asthma bis zum Alter von fünf Jahren um 40 Prozent und für Giemen um 30 Prozent. Die Wissenschaftler:innen betonen jedoch, dass die Verlässlichkeit der Ergebnisse noch verbessert werden müsse und „weitere hochwertige Studien erforderlich sind, um diese Ergebnisse zu bestätigen“.

Kindliches Asthma, das zwischen fünf und 16 Jahren auftritt, betrifft laut Schätzungen in der EU rund 9,4 Prozent der Kinder, was etwa 5,5 Millionen Betroffenen entspricht. Die Analyse betont die Bedeutung des frühen Erkennens von Risikofaktoren, um Präventionsmaßnahmen gezielter zu gestalten. Die Studie ist in der Fachzeitschrift „Allergy“ erschienen. (red/APA)

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