Youtube will Falschinfos über Impfstoffe entfernen

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Die Videoplattform Youtube will künftig falsche Informationen über alle Impfungen und nicht nur zu Corona-Impfstoffen entfernen. Die Zahl der Impfskeptiker bleibt in Österreich indes stabil, hat das „Gallup“-Stimmungsbarometer erhoben.

„Wir müssen Falschinformationen mit klaren Aussagen bekämpfen“, fordert EU-Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides. „Aufklärung ist der Schlüssel“, sagte auch Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) zu Falschmeldungen, bei einem Treffen mit Kyriakides. Jeder könne dabei einen Beitrag leisten, es brauche etwa auch die Mithilfe der Bürgermeister und der Hausärzte, betonte Mückstein. Die Impfung wirkt und ist sicher, „das sind Fakten“, versicherte der Minister. Mehr als sechs Milliarden Dosen seien weltweit verimpft und mehr als 2,6 Milliarden Menschen voll immunisiert. Vorliegende Daten – auch aus Österreich – belegen die Sicherheit und Wirksamkeit.

Die Videoplattform Youtube kündigte zeitgleich an Falschinformationen zu entfernen. Betroffen seien Beiträge, die Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und örtlicher Behörden zu Sicherheit, Effizienz sowie Inhaltsstoffen widersprächen, teilte die Google-Tochter mit. Damit werde man zum Beispiel nicht mehr behaupten dürfen, dass Impfungen Krebs und Diabetes verursachten oder zur Nachverfolgung von Geimpften eingesetzt werden könnten, erläuterte Youtube. Accounts, die wiederholt oder besonders stark gegen die Regeln verstießen, würden von der Plattform verbannt.

Eine aktuelle Umfrage in Österreich zeigt indes, dass weiter etwa jeder fünfte auf die Coronaimpfung verzichten will. Diese Gruppe erweise sich auch als durchaus wissenschaftsskeptisch und misstrauisch und hat Verständnis für die Proteste gegen die Corona-Maßnahmen, hat das „Gallup“-Stimmungsbarometer erhoben. Gleich 88 Prozent der Impfgegner sind sehr oder eher damit einverstanden, wenn gegen die entsprechenden Verordnungen zur Eindämmung der Pandemie demonstriert wird. Bei der Gesamtbevölkerung sind es dagegen nur 37 Prozent. Während insgesamt 74 Prozent der Meinung sind, dass Wissenschaft und Forschung einen wesentlichen Beitrag zur Bekämpfung der Pandemie leisten, glauben das bei den Skeptikern nur 39 Prozent. Etwa gleich viele (40) sind der Ansicht, dass Wissenschaft und Forschung in der Coronakrise das eigentliche Problem sind. (red)