Zwischenstand zur Impfstoffforschung: Was noch kommen kann

In Österreich sind derzeit vier Corona-Impfstoffe auf dem Markt. Insgesamt sind weltweit noch 291 Impfstoffkandidaten gegen COVID-19 in Entwicklung. Dabei kommen unterschiedliche Technologien und Verabreichungsformen – auch oral – vor.

Auch wenn hierzulande bereits vier Impfstoffe zum Schutz vor COVID-19 zur Verfügung stehen, wird weltweit intensiv an weiteren Impfungen geforscht. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO sind neben den Impfstoffen der Firmen AstraZeneca, Biontech/Pfizer, Janssen (Johnson & Johnson) und Moderna aktuell 291 Impfstoffkandidaten in der Entwicklung. Von diesen 291 werden bereits 107 in der klinischen Phase und damit unter Einbindung von Testpersonen erprobt, 184 befinden sich noch in der präklinischen Testphase, berichtet der heimische Pharmaverband Pharmig in einer Aussendung.

Soweit die WHO über genauere Daten verfügt, wird bei 3 der 107 Kandidaten, die sich in der klinischen Phase befinden, eine orale Verabreichung erprobt, 91 werden, wie die schon zugelassenen mittels Injektion verabreicht. Beim Dosierungsschema teilt sich die Gesamtsumme wie folgt auf: Bei 15 ist eine Einmaldosis in Erprobung, bei 70 eine zweimalige und bei einem Impfstoffkandidaten eine dreimalige Dosis. Für die restlichen 21 liegen der WHO diesbezüglich keine genaueren Daten vor.

Neben den bereits bekannten drei Technologien des inaktivierten Virus, der Vektor- und mRNA-Technologie wird bei den 291 Projekten noch an weiteren Mechanismen geforscht, darunter Impfungen, die auf Protein Subunits oder auf DNA basieren oder mit lebenden, aber stark abgeschwächten und damit ungefährlichen Viren. Der Vorteil der unterschiedlichen Impfstofftechnologien liege darin, dass damit schneller auf eine Pandemie reagiert werden kann, teilt die Pharmig mit. Kommen neue Viren oder weitere Mutationen auf, sei eine flexiblere Bekämpfung möglich, wenn bei einzelnen Technologien nicht von Neuem begonnen werden muss, sondern auf bereits bestehendem Wissen aufgebaut werden kann und lediglich einzelne Faktoren eines Impfstoffes ausgetauscht werden müssen. Das sei auch einer der Gründe gewesen, weshalb in weniger als einem Jahr überhaupt bereits erste Impfstoffe gegen COVID-19 verfügbar waren. Auch die Gefahr von Produktionsengpässen könne reduziert werden, wenn Impfstoffe auf unterschiedlichen Technologien basieren. (red)

Die Auflistung der WHO: https://www.who.int/teams/blueprint/covid-19/covid-19-vaccine-tracker-and-landscape