Editorial 04/20

Liebe Leserinnen und Leser!

Sie halten hiermit (schon wieder) die letzte Ausgabe unserer Fachzeitschrift für 2020 in Händen, und somit neigt sich ein Schaltjahr dem Ende zu, das sich vermutlich nach Ansicht vieler von uns endlich „zum Teufel scheren“ kann. Die Ereignisse seit Anfang März – und in anderen Regionen der Welt schon seit Dezember 2019 – brachten aber auch zutiefst menschliche Werte wie Solidarität und Barmherzigkeit für Einsamkeit und Isolation oder Dankbarkeit für bereits in Vergessenheit geratene Selbstverständlichkeiten hervor. Systemrelevante Berufe und Bereiche werden wieder mehr wertgeschätzt und wurden mancherorts sogar gefeiert. Persönlich, als Mutter, möchte ich z. B. den Regelschulbetrieb nur noch in den Schulferien missen und entsprechend unsere Kinder und Jugendlichen als Leidtragende dieser Krise besonders hervorheben.

Vielfalt im SPECTRUM. Das Jahr 2020 war im Rückblick durchaus monothematisch, weshalb das Wort, das höchstwahrscheinlich zum österreichischen Wort oder Unwort des Jahres 2020 gewählt wird, in diesem Editorial auch keine wörtliche Erwähnung findet.

SPECTRUM Dermatologie bescherte uns heuer aber trotzdem ein weit gefächertes Themenspektrum mit forschungsbasierten Medizinstärken, pädiatrischer Dermatologie, ästhetischer Medizin und einen aktuellen Fokus auf die atopische Dermatitis. Anhand von insgesamt 6 DFP-Artikeln unter der Schirmherrschaft der beiden auf diesem Gebiet herausragenden Experten Christine Bangert und Patrick Brunner werden hier Klinik und Komorbiditäten, aktuelle pathogenetische Konzepte, Hautmikrobiom, Einfluss von Umweltfaktoren/Allergien, psychosoziale Aspekte und neue Therapiemodalitäten der atopischen Dermatitis beleuchtet und abgehandelt. Der State of the Art-Artikel dieser Ausgabe greift das klinisch relevante Thema der Dermatosen auf pigmentierter Haut auf, unter einem auch dermatologischen Credo: „Seeing is different than being told“ – how true!

In der Rubrik Journal Club präsentieren wir dieses Mal zwei publizierte Highlights heimischer Forschung zu den Themen „CRISPR/Cas9-basierte Korrekturstrategie bei Epidermolysis bullosa“ und „Analyse zellspezifischer Immunregulation bei atopischer Dermatitis“. Eine Auswahl wichtiger Studien zur atopischen Dermatitis, zum chronischen Handekzem, zu Psoriasis, Vitiligo, Pemphigus und Tinea bei HIV-Infektion, die im Rahmen des heuer virtuell abgehalten EADV-Kongresses vorgestellt wurden, findet sich in der Kongress-Rubrik.

„Alle Jahre wieder“ – aber heuer umso mehr – möchte ich Ihnen im Namen des Editorial Boards sowie im Namen des gesamten SPECTRUM Dermatologie-Teams fröhliche Feiertage und einen glücklichen Aufbruch (in bester Gesundheit) in das Jahr 2021 wünschen!

Mit herzlichen Grüßen

Constanze Jonak