Die Indikation zur Substitution altersassoziierter Hormonveränderungen (= Abnahmen) ist aus internistischer Sicht beim Mann kritisch und individuell zu stellen. Große, länger dauernde prospektive Studien zum klar definierten Nutzen bzw. Risiko einer Hormonersatztherapie (z. B. harte klinische Endpunkte und Tod) beim älteren Mann liegen derzeit nicht vor. Angesichts überzeugender klinischer Daten zur Behandlung der arteriellen Hypertonie, der Hyperlipidämie und auch der männlichen Osteoporose (z. B. Vitamin-D- und Kalzium-Gabe) ist diesen Indikationen im Allgemeinen die therapeutische Priorität zuzusprechen. Polypharmazie (definitionsgemäß die Verschreibung von mehr als 5 verschiedenen Präparaten) sollte zur Erhöhung der Compliance und Arzneimittelsicherheit nach Möglichkeit vermieden werden. Beachtet werden muss dabei, die „klinische Notwendigkeit“ von Verordnungen nicht nur durch die Brille des eigenen Fachbereiches zu beurteilen. Interdisziplinäre Kooperation und Kommunikation bei der Behandlung des Mannes in der Geriatrie ist daher ein unabdingbares Muss.
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