Editorial

Sehr geehrte Damen und Herren!

Die vorliegende Ausgabe des UNIVERSUM INNERE MEDIZIN beinhaltet eine Artikelreihe zu besonderen Schwerpunkten aus dem Bereich des Diabetes mellitus. Die dabei angeführten Komorbiditäten ergänzen die bekannten Darstellungen der mikro- und makrovaskulären diabetischen Spätkomplikationen und sind auch hinsichtlich der differenzialdiagnostischen Aspekte von großer klinischer Bedeutung.
Zu den Themenbereichen zählt das bei Diabetikern grundsätzlich erhöhte Infektionsrisiko, das unter anderem auf die bei Hyperglykämie und Hyperinsulinämie gestörte Funktion der Granulozyten zurückgeführt werden kann. Die viszerale Adipositas und Insulinresistenz zeigen eine Korrelation zur subklinischen Inflammation, mögliche therapeutische Aspekte werden diskutiert.
Hinsichtlich der Neuentwicklungen auf dem Gebiet der antidiabetischen Therapie wird in einem Artikel Bezug auf die EMA-Richtlinien für die Zulassung von Antidiabetika genommen. Pharmakokinetische und pharmakodynamische Aspekte sind insbesondere hinsichtlich der Sicherheit bei der Behandlung älterer Diabetiker zu prüfen.
Ein weiterer Schwerpunkt der Artikelreihe umfasst die diabetischen Spätkomplikationen, insbesondere das um das 2- bis 4-Fache erhöhte Schlaganfallrisiko, das erhöhte Risiko für die Entwicklung eines demenziellen Syndroms und die diabetische Neuropathie, einschließlich der gastroenterologischen Komplikationen, der differenzialdiagnostischen Überlegungen und neuen therapeutischen Optionen bei diabetischer Gastroparese.
Formen der endokrinen Arthropathie im Rahmen des Diabetes, wie der Charcot-Fuß, die „Frozen Shoulder“ und Cheiroarthropathie werden dargestellt, weitere Themenbreiche umfassen dermatologische Erkrankungen und die Parodontitis bei Diabetes mellitus.
Die vorliegende Zusammenstellung ermöglicht eine orientierende Information über die komplexen Komorbiditäten bei Diabetes mellitus.

Mit freundlichen Grüßen

Ihre

Prim. Univ.-Prof. Dr. M. Lechleitner