LOOP: Schlaganfall-Prophylaxe durch VHF-Detektion mittels implantierbarem Loop-Rekorder

Hastrup J, Copenhagen, DK; Hot Line

Zur Schlaganfall-Prävention wurde in der dänischen, multizentrischen, randomisierten LOOP-Studie bei Patienten > 70 Jahren eine orale Antikoagulation neu initiiert, sobald mittels kontinuierlichem EKG-Monitoring – also implantiertem Loop-Rekorder (ILR) – Vorhofflimmern (VHF) über mind. 6 min detektiert wurde.

Einschlusskriterien: Mindestens ein Risikofaktor (Bluthochdruck, Diabetes, Herzinsuffizienz oder vorangegangener Schlaganfall). Ausschlusskriterien: Bekanntes VHF, orale Antikoagulation oder ein bereits implantiertes kardiales Gerät. Der primäre Endpunkt war Schlaganfall oder eine systemische, arterielle Embolie.

Ergebnisse und Interpretation: Es wurde 3:1 in eine Kontroll-Gruppe (n = 4.503) versus ILR-Gruppe (n = 1.501, Medtronic Reveal Linq) randomisiert, wobei die Implantation des ILR erst einige Wochen nach der Randomisierung stattfand. Das durchschnittliche Alter betrug 75 Jahre, der mediane CHA2DS2-VASc-Score war zwischen 3 und 4, über 90 % hatten Bluthochdruck und 18 % einen vorangegangenen Schlaganfall. Nach median 5,4 Jahren wurde VHF in 32 % der ILR-Gruppe versus 12 % der Kontroll-Gruppe diagnostiziert, was zu einem Beginn der oralen Antikoagulation in 91 % versus 87 % dieser Patienten führte. Der primäre Endpunkt war mit 4,5 % in der ILR-Gruppe versus 5,6 % in der Kontroll-Gruppe nicht signifikant unterschiedlich. Die Zahl der zu monitierenden Patienten, um ein Ereignis zu verhindern, lag bei 62 (NNT).

In dieser hinsichtlich des Endpunktes negativen Studie zeigt sich ein nicht signifikanter Benefit des breitflächigen VHF-Screenings: Die Detektion von kurz-anhaltendem VHF und der Beginn mit oraler Antikoagulation brachte keine wesentliche Risiko-Reduktion (bei intention-to-treat).

Bedeutung für die Praxis: Diese Studie liefert wichtige Daten, welche die Notwendigkeit des flächendeckenden, kontinuierlichen VHF-Screenings in der älteren Bevölkerung wie auch – zum Glück – die Gefährlichkeit von subklinischem, kurz-anhaltendem VHF relativieren. Wichtig bleibt jedoch weiterhin, klinisch relevantes, länger anhaltendes VHF verlässlich mittels Langzeit-Monitoring aufzeichnen zu können.