Immer mehr Kinder haben Asthma

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Asthma bronchiale nimmt bei Kindern deutlich zu und wird oft zu spät erkannt. Expert:innen fordern frühzeitige Diagnose und individuell abgestimmte Therapie. 

Zum Welt-Asthma-Tag am 6. Mai mahnt die Österreichische Gesellschaft für Pneumologie (ÖGP), insbesondere bei Kindern auf eine rasche und konsequente Behandlung von Asthma bronchiale zu achten. „Asthma bronchiale ist die häufigste Lungenerkrankung bei Kindern und kann bereits bei den Kleinsten auftreten“, warnen die Expert:innen. Rund zehn Prozent der Kinder in Österreich sind betroffen, doppelt so viele wie bei Erwachsenen, Tendenz steigend. „Die Diagnose gestaltet sich bei kleinen Kindern oft schwierig, da man die notwendigen Tests mit ihnen einfach noch nicht durchführen kann“, erklärt Felix Wantke, Leiter der Expert:innengruppe Allergie und Asthma der ÖGP. 

Weil Beschwerden oft nur anfallsartig auftreten, können Asthma-Tagebücher helfen, die Symptome wie Husten, Giemen oder Atemnot zu dokumentieren. Typische Symptome wie Husten, pfeifende Atmung oder Atemnot – besonders während der Pollensaison – sollten ernst genommen und rasch pneumologisch abgeklärt werden. „Diese Erkrankungen werden oft jahrelang nicht effizient therapiert und der Zusammenhang von Lunge und HNO wird oft übersehen“, mahnt auch die Präsidentin der Österreichischen Lungenunion, Gundula Koblmiller. Wantke betont: „Unbehandeltes Asthma im Kindesalter kann die Lungenfunktion langfristig beeinträchtigen und das Risiko für chronische Lungenerkrankungen im Erwachsenenalter erhöhen.“ Auch für schweres Asthma gibt es heute moderne, gut verträgliche Biologika – „Das Schlucken von Kortisontabletten ist heute out“, meint Wantke. 

Pneumologe Marcel Rowhani, Bundesfachgruppenobmann für Lungenkrankheiten in der Österreichischen Ärztekammer, weist auf die Bedeutung einer personalisierten Therapie – für Kinder und Erwachsene – hin: „Eine frühzeitige Diagnose und eine individuell abgestimmte Therapie können die Lebensqualität der Betroffenen erheblich verbessern.“ Die Behandlung sollte immer entzündungshemmende Substanzen, also niedrig dosierte inhalative Corticosteroide enthalten, um die überschießende Entzündungsreaktion mit körpereigenen Botenstoffen ursächlich zu beruhigen. Ergänzend stünden weitere, individuell zugeschnittene Therapieoptionen zur Verfügung, sagt Rowhani. (red)