Wie die Pandemie Kinder unter Druck setzte

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UNICEF analysiert Folgen der Corona-Pandemie auf Kinder in 39 Ländern. Zu Österreich gibt es im Hinblick auf Bildung, Psyche und Gesundheit überraschende Ergebnisse. 

Laut einer neuen UNICEF-Analyse zählt Österreich zu den Ländern mit mittlerem Abschneiden beim Wohlergehen von Kindern nach der Corona-Pandemie. In der Studie „Report Card 19“ von UNICEF Innocenti (Global Office of Research and Foresight) belegt Österreich Platz zwölf von 39 untersuchten Staaten. Größeren Aufholbedarf sieht UNICEF Österreich in der psychischen und körperlichen Gesundheit. Nur 71 Prozent der Jugendlichen geben an, mit ihrem Leben zufrieden zu sein – ein Rückgang gegenüber 2018. Zudem berichten über 21 Prozent der 15-Jährigen von häufigem Mobbing, und mehr als jedes vierte Kind ist übergewichtig. Zwar ist die Suizidrate unter Jugendlichen leicht gesunken, doch andere Länder haben größere Fortschritte erzielt. Auch der regelmäßige Austausch mit Eltern fällt mit 71 Prozent im internationalen Vergleich eher gering aus. 

Besonders gut schnitten heimische Kinder immerhin bei schulischen Kompetenzen ab – etwa in Lesen und Mathematik, wo Österreich Rang sieben erreichte. Die Studie hebt allerdings hervor, dass die Pandemie mit 39 Wochen Schulschließung auch hierzulande zu deutlichen Lernrückständen beigetragen hat, insbesondere bei benachteiligten Kindern. Besonders kritisch bewertet UNICEF die zunehmende Chancenungleichheit im Bildungssystem: Der Leistungsabstand zwischen arm und reich in Mathematik hat sich seit 2018 deutlich vergrößert. Auch digitale Kompetenzen bleiben ein Thema – nur rund 69 Prozent der Kinder fühlen sich sicher im Umgang mit Online-Informationen. Gleichzeitig zeigt sich aber auch ein sozial positiver Aspekt: Über 80 Prozent der Jugendlichen in Österreich sagen, sie knüpfen leicht Freundschaften. (kagr/APA)