Die allergische Rhinitis (AR) ist eine durch Immunglobulin E (IgE) vermittelte Typ-1-Überempfindlichkeitsreaktion, die auf eine Allergenexposition zurückzuführen ist. Die saisonale AR ist mit Allergenen im Freien, die perenniale AR mit einer ganzjährigen Exposition gegenüber Allergenen in Innenräumen verbunden. Zu den typischen Symptomen zählen Niesen, Rhinorrhö und nasale Verstopfung/Obstruktion. Aufgrund der unspezifischen Symptome gibt es eine Vielzahl an Differenzialdiagnosen.
Im Regelfall erfolgt die Therapie der AR mit intranasalen Kortikosteroiden und intranasalen Antihistaminika. Die Symptomlinderung setzt dabei schnell ein, und die Kombination der beiden Wirkstoffklassen zeigt eine effizientere Wirkung als eine Monotherapie.
Bei der AIT werden planmäßig Allergenextrakte in wirksamen Dosen über einen bestimmten Zeitraum verabreicht. Die Immuntherapie kann subkutan (SCIT), sublingual (SLIT), epikutan/transkutan oder intralymphatisch erfolgen. Nach erfolgreicher Therapie zeigen kontrollierte Studien eine Verringerung der Allergiesymptome und des Medikamentenverbrauchs.
Eine Vielzahl an Studien belegt die Symptom- und Medikationsverringerung durch die SCIT. Zu den häufigsten Nebenwirkungen zählen lokale Reaktionen, die adäquat behandelt werden sollten. Die Therapie eignet sich vor allem für Patient:innen mit langanhaltenden Symptomen (jährlich mehrere Wochen), bei denen die symptomatische Behandlung keine ausreichende Wirkung zeigt oder die eine immunmodulierende Therapie bevorzugen.
Nach einer dreijährigen Behandlung hält die SLIT für 2 Jahre an. Neben der Verringerung der Symptome und des Medikamentenverbrauches gibt es auch Belege für eine Reduzierung der Asthmahäufigkeit und der Entwicklung neuer Sensibilisierungen. Der Nutzen ist allgemein höher als bei einer medikamentösen Monotherapie, jedoch scheint die SCIT effizienter zu sein. Gegensätzlich verhält es sich mit den Nebenwirkungen. Diesbezüglich ist das Sicherheitsprofil der SLIT jenem der SCIT überlegen.