Fokus auf zielgerichtete Krebstherapien und innovative Impfstoffe

Seit November 2024 steht Francesca Cozzolino an der Spitze der Pfizer-Vertriebsniederlassung in Wien. Als Country Managerin verantwortet sie die Strategie des forschenden Pharmaunternehmens in Österreich mit den drei Geschäftsbereichen Primary Care, Specialty Care und Oncology & Innovative Anti-Infectives. Die Unternehmensphilosophie von Pfizer ist darauf ausgerichtet, Durchbrüche zu erzielen, die das Leben der Patient:innen maßgeblich zum Positiven verändern: „Breakthroughs that change patients’ lives“ lautet daher das Motto des Unternehmens. „Es ist unser Anspruch, ungedeckten medizinischen Bedarf zu adressieren und bei der Entwicklung und Herstellung innovativer Arzneimittel neue Standards zu setzen“, erklärt Cozzolino und ergänzt: „Gleichzeitig sind wir bestrebt, ein verantwortungsbewusster ‚Corporate Citizen‘ zu sein und kollaborativ mit unseren Stakeholdern innerhalb und außerhalb des Gesundheitssystems zusammenzuarbeiten – mit dem Ziel, den Zugang für Patient:innen zu innovativen Arzneimitteln zu verbessern.“

Learnings aus der Pandemie mitnehmen und weiterführen

„In der Pandemie haben wir in kürzester Zeit sehr viel erreicht“, wirft Cozzolino einen Blick zurück auf die Erfolge der letzten Jahre. „In knapp 240 Tagen bis zur Zulassung unseres mRNA-Impfstoffs und in 16 Monaten bis zur Verfügbarkeit eines antiviralen Medikaments gegen SARS-CoV-2 – solch kurze Entwicklungszeiten hat es in der pharmazeutischen Entwicklung zuvor noch nie gegeben, und darauf sind wir sehr stolz“, betont sie. Einer der Gründe für die kurze Entwicklungszeit ist in Cozzolinos Augen der technologische Fortschritt. So wurde bei der Entwicklung des Medikaments gegen COVID-19 auf die Unterstützung durch künstliche Intelligenz (KI) gesetzt. „Sowohl der Impfstoff als auch das antivirale Medikament haben eine entscheidende Rolle bei der Pandemiebekämpfung gespielt und sind auch nach wie vor relevant. Prävention durch die Impfung einerseits und die Behandlung von Menschen mit Risikofaktoren für einen schweren Krankheitsverlauf andererseits bleiben auch postpandemisch wichtig“, so Cozzolino weiter.

Weitere Erfolge der letzten Jahre aus dem Hause Pfizer sind die erfolgreichen Einführungen von neuen Behandlungen gegen Krebs sowie von innovativen Impfstoffen wie z.B. gegen das Respiratory Syncytial Virus (RSV). „Weltweit hat Pfizer massiv in Forschung und Entwicklung investiert. Das hat es uns ermöglicht, eine sehr robuste Pipeline neuer Medikamente aufzustellen“, fasst Cozzolino zusammen.

Ziel: Überlebensrate bei gefährlichsten Krebsraten bis 2040 verdoppeln

Da Krebs eine der größten gesundheitlichen Herausforderungen unserer Zeit darstellt, widmet sich Pfizer diesem Bereich besonders intensiv. Seit mehr als 20 Jahren forscht das Unternehmen im Bereich Onkologie und konnte mit innovativen, zielgerichteten Medikamenten bereits große Fortschritte in der Behandlung vieler Krebserkrankungen erzielen – darunter etwa Lungenkrebs oder Brustkrebs. Diesen Erfolgsweg will man in den kommenden Jahren fortsetzen. „Wir verfolgen das langfristige Ziel, durch weitere Forschung und Entwicklung die Überlebensraten bei vielen der tödlichsten Krebsarten bis 2040 zu verdoppeln. Dafür werden 40% der Forschungs- und Entwicklungsausgaben in die Onkologie investiert und weltweit in knapp 60 Entwicklungsprogrammen umgesetzt“, berichtet Cozzolino. Das Unternehmen rechnet mit bis zu 20 Zulassungen in onkologischen Indikationen in den kommenden fünf Jahren – „natürlich unter dem Vorbehalt des erfolgreichen Abschlusses klinischer Studien und der behördlichen Zulassung“, so Cozzolino.

Impfstoffpipeline gut gefüllt

Neben dem onkologischen Bereich setzt Pfizer in den nächsten Jahren insbesondere auf seine Expertise in der Impfstoffforschung. Ziel ist es, bestehende Impfungen wie etwa gegen Pneumokokken oder RSV weiter zu verbessern und neue Impfstoffe zu entwickeln. „Wir forschen daher derzeit an neuen Generationen bestehender Impfstoffe, an Impfungen für Schwangere zum Schutz des Neugeborenen (maternale Immunisierung) sowie an Impfstoffen gegen virale und bakterielle Infektionen – etwa Streptokokken-Erkrankungen, Influenza, Borreliose und Clostridioides difficile“, erläutert Cozzolino.

Portfolioerweiterung in Migräne und Hämophilie

Auch speziell für Österreich hat Pfizer aktuell interessante Neuigkeiten: „Am österreichischen Markt bereiten wir für heuer noch zwei bedeutsame Produkteinführungen vor: im Bereich der Migräneprävention und -Akutbehandlung sowie eine Rebalancing-Therapie für Patienten mit Hämophilie“, gibt Cozzolino Einblick.

Impfungen als wesentlicher Pfeiler der Primärprävention

Damit hierzulande auch künftig eine umfassende, hochwertige Gesundheitsversorgung gewährleistet werden kann, muss der Bereich der Prävention noch größere Bedeutung bekommen, ist Cozzolino überzeugt. Hier sieht sie speziell Impfungen als eine der wichtigsten Maßnahmen der Primärprävention, da sie wirksam sind, schwere Krankheitsverläufe verhindern können und so zu direkten Kosteneinsparungen im Gesundheitswesen führen können. „Trotzdem werden bei Weitem nicht alle Impfungen, die vom Nationalen Impfgremium im Impfplan Österreich empfohlen sind, kostenfrei zur Verfügung gestellt. So steht zwar ein kostenloses Kinderimpfprogramm zur Verfügung, Erwachsenenimpfungen sind aber großteils privat zu bezahlen. Die Implementierung eines nationalen, kostenfreien Impfkonzeptes für alle Altersgruppen ist daher wünschenswert“, unterstreicht Cozzolino abschließend.