ÖGGH-Konsens: MASLD/MASH

Das Konsenspapier zur MASLD/MASH wurde gemeinsam von den drei Fachgesellschaften ÖGGH, ÖDG und ÖAG erarbeitet und setzt sich explizit mit der „metabolic dysfunction-associated steatotic liver disease“ (MASLD) und der „metabolic-dysfunction associated steatohepatitis“ (MASH) auseinander, nicht jedoch der „alcohol-associated liver disease“ (ALD). Für die Diagnose einer MASLD muss die hepatische Steatose per Bildgebung oder Histologie bestätigt sein und mindestens ein kardiometabolischer Risikofaktor vorliegen. Liegt der Alkoholkonsum bei 30–60 g/Tag (Männer) bzw. 20–50 g/Tag (Frauen) liegt die Zwischenform zur ALD vor, die sogenannte MetALD. Patient:innen mit einem höheren Alkoholkonsum werden der ALD zugeordnet. Auch andere Ursachen einer Steatose wie arzneimittelinduzierte Leberschäden („drug-induced liver injury“, DILI), genetische Erkrankungen oder virale Erkrankungen sollten differenzialdiagnostisch ausgeschlossen werden.

Ist eine MASLD/MetALD diagnostiziert, erfolgt eine Risikostratifizierung per FIB-4-Test. Liegt dieser unter 1,3, kann das weitere Fibroserisiko alle zwei Jahre kontrolliert werden. Bei einem FIB-4 zwischen 1,3 und 2,67 sollte eine intensivierte Behandlung der Komorbiditäten für 6–12 Monate oder eine Elastografie erfolgen. Bei einem Wert < 8 kPa in der vibrationskontrollierten transienten Elastografie (VCTE) wird wie bei Niedrigrisiko vorgegangen, bei einem Wert ≥ 8 kPa werden MASH-spezifische Therapien empfohlen. Eine Leberbiopsie sollte nur zum Ausschluss anderer Lebererkrankungen eingesetzt werden, ein routinemäßiger Einsatz ist nicht empfohlen.

Lebensstilinterventionen zum Management der MASLD/MetALD umfassen Gewichtsverlust, Ernährungsumstellungen und körperliche Aktivität. Eine Zulassung für die spezifische medikamentöse Therapie der MASH ist in Europa gegenwärtig weiterhin ausständig. Auf Basis der vorhandenen Studiendaten wird eine MASH-spezifische Behandlung mit Resmetirom für Patient:innen mit signifikanter Fibrose empfohlen. Ebenso zeigen Inkretin-basierte Therapien bei Patient:innen mit MASLD/MetALD und signifikanter Fibrose gute Daten mit Verbesserung der MASH und der Fibrose. Eine Überwachung in Bezug auf das hepatozelluläre Karzinom (Ultraschall und Alpha-Fetoprotein) wird bei Vorliegen einer Zirrhose empfohlen.