Auf der Akutgeriatrie des Ordensklinikum Linz Barmherzige Schwestern sorgt ein neues RADAR-gestütztes Monitoringsystem für mehr Sicherheit im Patient:innen-Zimmer. Ziel ist es, Stürze frühzeitig zu erkennen und zu verhindern – rund um die Uhr, anonym und KI-unterstützt und so die Pflegekräfte nachhaltig zu unterstützen.
„Gerade ältere Menschen sind besonders sturzgefährdet, deshalb ist höchste Aufmerksamkeit gefragt“, erklärt DGKP Martina Rouha, Bereichsleiterin Akutgeriatrie und Remobilisation. Bisher eingesetzte Alarmtrittmatten reagieren erst, wenn die Patient:innen bereits draufstehen – und oft mit Verzögerung. Das neue System arbeitet schneller und zuverlässiger: RADAR-Bewegungsmelder an der Zimmerdecke registrieren selbst kleinste Bewegungen wie Atmung oder Zittern. Kameras kommen bei dem neuen System nicht zum Einsatz, es werden keine bildgebenden Daten gespeichert, und die Erfassung ist ans Bett, nicht an Personen, gekoppelt.
Über ein Dashboard sehen Pflegekräfte die Bewegungen der Patient:innen und erkennen besonders aktive Zeiten mit erhöhtem Sturzrisiko. Eine künstliche Intelligenz analysiert die Bewegungen permanent und schlägt Alarm, wenn sich jemand ungewöhnlich verhält oder zu fallen droht. Pflegekräfte erhalten die Meldung direkt aufs Diensthandy und können rasch reagieren – oft noch bevor etwas passiert.
Das System lässt sich individuell anpassen: Bei besonders gefährdeten Personen kann die Alarmierung bereits beim Aufsitzen im Bett erfolgen. Zusätzlich helfen die Bewegungsdaten, Wundliegen vorzubeugen oder Unruhe zu erkennen.
„Wir verhindern damit rund die Hälfte mehr Stürze als früher“, betont Rouha. Besonders in der Nacht, wenn weniger Personal im Dienst ist, erleichtert das System die Arbeit enorm. Für DGKP Karin Brenner ist der größte Vorteil klar: „Wir können rechtzeitig im Zimmer sein und Schlimmeres verhindern – ein großer Gewinn für die Sicherheit unserer Patient:innen.“
Mit der geplanten Ausweitung auf die gesamte Station wird die RADAR-Technologie zu einer nachhaltigen Unterstützung im Pflegealltag – und soll so für mehr Sicherheit und Entlastung des Teams sorgen. (Red.)