KI soll Alzheimer früher erkennen

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Das EU-Projekt Predictom startet eine großangelegte KI-Studie mit 4.000 Teilnehmenden in ganz Europa. Ziel ist eine frühere Erkennung von Alzheimer. 

Das EU-geförderte Projekt Predictom hat mit der Rekrutierung für eine Studie zur Früherkennung von Alzheimer begonnen. Insgesamt sollen 4.000 Teilnehmende zwischen 50 und 90 Jahren in ganz Europa untersucht werden. Grundlage ist eine multimodale, KI-gestützte Screening-Plattform, die vom Medtech-Konzern GE Healthcare entwickelt wird. Ziel ist es, Alzheimer bereits in frühen Stadien zu erkennen und so Therapien rechtzeitig einzuleiten. Die Studie umfasst fünf Biomarker-Domänen: Bildgebung mittels MRT, biofluid-basierte Marker wie Proteine oder Mikrobiomprofile, EEG-Daten zur Modellierung der Gehirnkonnektivität, Eye-Tracking-Analysen sowie digitale Marker aus neuen Datenquellen. Alle Ergebnisse fließen in vortrainierte KI-Modelle ein, die auf 13 Kohorten basieren. So soll eine skalierbare und kosteneffiziente Screening-Plattform entstehen. „Diese Studie verbindet modernste Biomarker-Wissenschaft und KI, um Alzheimer künftig noch früher zu erkennen und Interventionen rechtzeitig zu ermöglichen“, erklärte Suchandrima Banerjee, Senior Global Director bei GE HealthCare. 

Das Predictom-Konsortium vereint 31 Partner aus 11 europäischen Ländern unter Leitung des Universitätsklinikums Stavanger. Mit einem Gesamtvolumen von 21 Millionen Euro werden Wissenschaft, Industrie und klinische Versorgung verknüpft. Parallel zum Studienstart wurden zentrale Schritte umgesetzt, darunter die Harmonisierung der MRT-Protokolle und erste Voruntersuchungen. Im September trifft sich das Konsortium in Thessaloniki, um Fortschritte zu evaluieren. „Ein zentrales Anliegen von Predictom ist es, präzises Screening-Verfahren näher an die Versorgung zu bringen“, betonte Dag Aarsland. Unterstützt wird das Projekt durch die „Innovative Health Initiative Joint Undertaking“ im Rahmen von Horizon Europe. (kagr)