MedUni Innsbruck: Neues Rektorat setzt auf digitalen Ausbau

© MUI/Bullock

Das neue Führungsteam präsentierte seine Schwerpunkte für die kommenden Jahre: den Ausbau digitaler Kompetenzen und eine Stärkung des wissenschaftlichen Profils. 

Der digitale Wandel verändert Forschung, Lehre und klinische Praxis. Gert Mayer, seit 1. Oktober neuer Rektor der MedUni Innsbruck betonte diese Woche, dass die Universität diese Entwicklungen nicht nur begleiten, sondern aktiv mitgestalten wolle. Das bedeute beispielsweise, dass digitale Medizin Teil des Studienplans werden und Studieninhalte angepasst werden müssten. Für die Lehre plant das Team mehr digitale Lernformate und die Schulung von Studierenden im Bereich der Digitalisierung. Die Schärfung dieser Kompetenzen bringe in weiterer Folge entscheidende Vorteile für Patient:innen: „Mit digitaler Telemedizin gelangt ärztliches Wissen bis in die entlegensten Täler“, betonte Wolfgang Prodinger, Vizerektor für Lehre und Studienangelegenheiten. 

Aktuell gebe es im digitalen Ausbau „ungenutzte Chancen und Potenziale“, diagnostizierte die neue Vizerektorin für Digitalisierung, Finanzen und Nachhaltigkeit, Irene Häntschel-Erhart. Eine Schlüsselprojekt ist der entstehendeHealth Data Research Hub“. Dort sollen Daten aus der Grundlagenforschung und dem klinischen Bereich verknüpft werden. „Anonymisierte klinische Daten und Proben sind essenziell, um Therapien weiterzuentwickeln. Dafür bauen wir lokale, nationale und internationale Kooperationen aus“, erklärte Patrizia Stoitzner, Vizerektorin für Forschung und Internationales. 

Auch in der Forschung will die MedUni Innsbruck ihr Profil schärfen. Die bestehenden Schwerpunkte – Infektion, Immunität und Transplantation, Neurowissenschaften, Onkologie sowie Genetik-Epigenetik-Genomik – werden extern evaluiert, um Stärken auszubauen und international mehr wahrgenommen zu werden. Besonders in Bereichen wie KI in der Bildgebung, digitaler Medizin, und kardiovaskulären Erkrankungen sieht das Rektorat großes Potenzial. 

Ein weiterer Schwerpunkt ist das neue Psychotherapiestudium, das ab dem Wintersemester 2026/27 gemeinsam mit der Universität Innsbruck startet. Darüber hinaus will das Rektorat die „Third Mission“ – den Wissenstransfer von universitärer Forschung in die Gesellschaft – stärken – etwa, indem öffentliche Vorlesungsformate wie „Wissen|schaf(f)t Gesundheit“ ausgebaut werden sollen. Auch die Förderung von Ausgründungen bleibt ein Ziel: Nach dem Start des Innovationshubs „Med Life Lab“sollen Innovationen künftig noch gezielter unterstützt werden. Für die Weiterentwicklung der Universitätsmedizin setzt das Rektoratsteam zudem auf eine enge Zusammenarbeit mit dem Krankenhausträger tirol kliniken.  (tab)