Gefahr durch Masern steigt – Warnung vor Impflücken

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Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) sieht enorme Lücken bei einer Erkrankung, die man längst im Griff haben könnte: „Für große Teile der Welt läuten die Alarmglocken“. 

Die WHO befürchtet eine Ausbreitung der hochansteckenden und in seltenen Fällen tödlichen Masern. „Für große Teile der Welt läuten die Alarmglocken“, sagt Kate O’Brien, Direktorin der WHO-Impfabteilung. Ein aktueller Bericht zeigt laut WHO, dass das Tempo beim Kampf gegen Masern und Röteln trotz aller Erfolge zu niedrig ist. „Die Zahl der Toten und der Fälle ist immer noch inakzeptabel hoch“, sagte WHO-Expertin Diana Chang Blanc. 

Ein großes Problem sei Desinformation im Internet und Sozialen Medien, die zu Impfskepsis führe. Dies sei zwar schon lange zu beobachten, aber das Ausmaß sei neu, hieß es. Mit Sorge beobachtet die WHO auch die Auswirkungen schrumpfender Hilfsgelder für Impfkampagnen. Die Entwicklung sei umso bedauerlicher, da die seit Jahrzehnten bewährte Impfung Epidemien gut verhindern könne.  

Jüngst hatte Kanada seinen Status als masernfreies Land durch einen großen Ausbruch mit 5.000 dokumentierten Fällen verloren. Auch die USA kämpfen gegen eine Masern-Epidemie. Rund 1.700 Fälle wurden bislang dokumentiert, drei Menschen starben. „Tatsächlich ist in verschiedenen Teilen der USA ein Rückschritt bei den Impfungen zu verzeichnen“, sagte O’Brien. 2024 hatte es laut WHO in 59 Ländern Ausbrüche gegeben. Tödlich verlaufe die Krankheit vor allem unter kleinen Kindern in Afrika, so die WHO. Insgesamt seien 2024 rund 11 Millionen Menschen weltweit an Masern erkrankt – das seien 800.000 mehr Fälle als vor der Corona-Pandemie. (red/APA)