CLL-Erstlinie: Kovalenter vs. nicht-kovalenter BTK-Inhibitor im Head-to-Head-Vergleich

Pirtobrutinib, aktuell zugelassen nach einer Therapie mit einem kovalenten BTK-Inhibitor (i), drängt mit diesem Head-to-Head-Vergleich eines kovalenten (Ibrutinib) versus eines nicht-kovalenten BTK-Inhibitors (Pirtobrutinib) auch in die Erstlinie. 662 Patient:innen mit therapiebedürftiger CLL wurden entweder in der Erstlinie oder im relapsiert/refraktären Setting therapiert, mussten hierfür aber BTKi-naiv sein. Die Studie erreichte ihren primären Endpunkt der Nicht-Unterlegenheit der Gesamtansprechrate (ORR) von Pirtobrutinib, sowohl in der Erstlinie, als auch im R/R Setting (ORR Erstlinie 92,9 % vs. 85,8 %; ORR R/R 84 % vs. 74,8 %). Auch in der Hochrisiko-Kohorte mit del(17p) zeigte sich kein Nachteil durch die Behandlung mit Pirtobrutinib. Die noch nicht reifen PFS-Daten favorisieren Pirtobrutinib in allen Subgruppen mit einer Risikoreduktion von 43 %. Hinsichtlich Nebenwirkungen kann Pirtobrutinib vor allem bei den reduzierten kardialen Ereignissen punkten (Vorhofflimmern 2,4 % vs. 13,5 %; Hypertension 10,6 % vs. 15,1 %). Auch kam es mit dem nicht-kovalenten BTKi zu weniger Dosisreduktionen und Therapieabbrüchen.

Fazit: Der im relapsierten Bereich schon gut etablierte nicht-kovalente BTKi Pirtobrutinib zeigt auch in BTKi-naiven Patient:innen ausgezeichnete Ergebnisse. Wie man in Zukunft die Therapiesequenz anlegen wird, müssen (noch fehlende) Daten zu Folgetherapien belegen.

Woyach J, ASH 2025; Abstract #683