In unserem Videointerview sprachen wir mit Priv.-Doz.in Dr.in Gersina Rega-Kaun, Erste Sekretärin der Österreichischen Diabetes Gesellschaft (ÖDG), über die aktuelle Situation in der Versorgung von Diabetes-Patient:innen in Österreich sowie über die wichtigsten Fortschritte in der Therapie. Die Teilnahme am Disease-Management-Programm „Therapie Aktiv“ soll gemäß dem Wunsch der ÖDG in Zukunft für Patient:innen verpflichtend sein, und auch sonst fordert die ÖDG einige Neuerungen.
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DAS WICHTIGSTE IN KÜRZE:
- In der Diabetestherapie verfolgt man mittlerweile nicht nur das Therapieziel, den Zucker gut einzustellen, sondern es stehen auch Medikamente wie z. B. SGLT2-Inhibitoren, GLP-1-Rezeptor-Agonisten und duale Agonisten zur Verfügung, die kardio- und nephroprotektiv sind.
- Die neuen Inkretinmimetika haben deutliche Vorteile: einerseits, weil sie den Zucker gut einstellen, und andererseits, weil sie Adipositas, die ja ein Risikofaktor ist, reduzieren und so vielleicht gar kein Diabetes entsteht oder der Diabetes in Remission kommt. Das muss auch gefördert werden, denn derzeit ist es nur sehr eingeschränkt möglich, dass die Patient:innen zu diesen Medikamenten kommen.
- Die AUSTRO-PROFIT-Studie wertete, unter Führung von Univ.-Prof. Dr. Harald Sourij, 6,5 Millionen Nüchternblutzuckerwerte aus der Gesundenuntersuchung aus. 7 % hatten einen manifesten Typ-2-Diabetes, 3% hatten einen Diabetes, der vorher nicht bekannt war, und 20% hatten Prädiabetes.
- Derzeit wird das Disease-Management-Programm „Therapie Aktiv“ modernisiert. Im Moment sind zu wenige Patient:innen in das Programm eingeschrieben, und es nehmen zu wenige Ärzt:innen daran teil.
- Die ÖDG fordert, analog zum elektronischen Impfpass, einen Diabetespass, in den Allgemeinmediziner:innen, Internist:innen, Pfleger:innen und Ernährungsberater:innen einsehen und eintragen können, welche Medikamente die Patient:innen erhalten und welche Schulungen sie bereits absolviert haben. Hierfür fordert die ÖDG auch eine Finanzierung.