Erhöhte Mortalität bei Influenza und Diabetes

Wer Diabetes hat, dessen Immunsystem ist geschwächt. Wie stark, hängt davon ab, wie gut der Blutzucker eingestellt ist. Je höher der HbA1c- und der Blutglukosewert, umso größer ist die Gefahr Infektionen. Im Vergleich zu Gesunden erleiden Patienten mit Diabetes häufiger Infektionen aller Art – auch Lungenentzündungen, treten zum Beispiel bei dieser Gruppe vermehrt auf. Wenn ein Patient mit Diabetes an einer Influenza erkrankt, hat er oder sie ein 4-mal höheres Sterberisiko, und auch die Rate an kardiovaskulären Komplikationen ist deutlich erhöht – das konnte bereits in vielen Studien gezeigt werden.

Impfschutz besonders wichtig

Die Grippesaison steht kurz bevor, wir wissen jedoch, dass die Durchimpfungsrate bei Patienten mit Diabetes bei nur ungefähr 30–50 % liegt. Interessanterweise sind sogar etwas mehr Männer als Frauen geimpft, obwohl sich üblicherweise eher Frauen um eine gute Vorsorge bemühen. Durch die Impfung lassen sich während einer Influenza-Epidemie stationäre Aufnahmen von Diabetes-Patienten um bis zu 80% reduzieren, haben Studien gezeigt. Deshalb ist es besonders wichtig, dass sich die Betroffenen gegen Influenza und jene über 65 Jahre gegebenenfalls auch gleich gegen Pneumokokken impfen lassen.

Influenza verschlechtert die Glykämie

Umgekehrt wirkt sich bekanntlich jede Infektion auf die Diabetes-Erkrankung aus: Die Insulinresistenz und die Plasmaglukose steigen an. Gut geschulte Patienten wissen, dass sie während einer Infektionserkrankung einen schlechteren Stoffwechsel haben und zum Beispiel ihre Insulin-Dosis um zumindest 10 % steigern müssen. Bei jenen die kein Insulin haben, muss man möglicherweise die Therapie überprüfen und eventuell auch steigern. Der Blutzucker jedenfalls verschlechtert sich bei einer Infektion immer. Wichtig ist, dass man die Patienten darüber informiert, in solchen Fällen mit ihrem behandelnden Zentrum in Kontakt zu treten.