Vierfach-Impfstoff bei Influenza vorteilhaft

Grundsätzlich wird die Influenzaimpfung allen Personen ab dem vollendeten 6. Lebensmonat nahegelegt. Für Risikogruppen sowie das Gesundheitspersonal, ältere und chronisch kranke Menschen ist ein Impfschutz besonders wichtig. Die in Österreich zugelassenen Influenzaimpfstoffe enthalten bereits jene Impfvirus-Stämme, die den Empfehlungen der WHO für die Saison 2018/2019 entsprechen. Die trivalenten Impfstoffe decken zwei A-Stämme und einen Vertreter der B-Linie ab, während in den tetravalenten Vakzinen zusätzlich der zweite B-Linien-Typ enthalten ist. Bei den nichtadjuvierten Totimpfstoffen sprechen sich die neuen Empfehlungen für die vorteilhafte Anwendung von Vierfach-Impfstoffen aus. Diese führen durch die bessere Abdeckung der Erregerstämme zu einer höheren Wirkungswahrscheinlichkeit. Neben den tri- und tetravalenten Totimpfstoffen stehen in Österreich noch für Ältere und Immunsupprimierte ein trivalentes adjuviertes Influenzavakzin sowie die Impfung mittels Nasenspray für Kinder zur Verfügung.

Kleine Kinder im Alter von 6 Monaten bis 2 Jahre erhalten einen inaktivierten tetravalenten Impfstoff und sollten bei der allerersten Impfung 2 Applikationen im Abstand von mindestens 4 Wochen erhalten. Dasselbe gilt, wenn das Kind bisher erst eine einzige Impfung erhalten hat.

Bei Kindern vom 2. bis zum 18. Geburtstag ist der nasale Lebendimpfstoff zur Anwendung zugelassen. Bei Erstimpfung und bis zum 8. Geburtstag wird der Lebendimpfstoff 2-mal im Abstand von mindestens 4 Wochen als Nasenspray verabreicht. Neben der guten Compliance durch die einfache Applikation kommt es zu einem besseren immunologischen Priming als bei den Totimpfstoffen, die die zweite Wahl bei dieser Gruppe darstellen.

Erwachsene unter 65 Jahre sollen einen inaktivierten Vierfach-Impfstoff erhalten, es sei denn, es handelt sich um Menschen mit schweren Grunderkrankungen oder immunsupprimierte Personen. Für diese Risikopersonen wird eine Kombination aus zuerst dem adjuvierten Dreifachimpfstoff und mindestens 4 Wochen später einem tri- oder tetravalenten inaktivierten nichtadjuvierten Impfstoff empfohlen.

Für ältere Personen ab 65 Jahre kommt bevorzugt der adjuvierte Dreifach-Impfstoff zum Einsatz, der bei dieser Altersgruppe höhere Antikörperspiegel induziert. Sollte jedoch eine hohe Wahrscheinlichkeit für das Auftreten und Zirkulieren eines Virusstammes der Influenza-B-Linie bestehen, der im adjuvierten Impfstoff nicht enthalten ist, wird auch für diese Gruppe ein tetravalenter inaktivierter Impfstoff präferiert.

Selbst wenn nicht alle Stämme exakt vorausgesagt werden können, profitieren die Geimpften von einem milderen und kürzeren Erkrankungsverlauf mit weniger Komplikationen und einem geringeren Hospitalisierungsrisiko.

 

 

 

Quelle: Empfehlung Influenzaimpfung („Grippeimpfung“) Saison 2018/2019; Bundesministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Konsumentenschutz