Gekommen, um zu bleiben

Laut einer aktuellen Presseaussendung sieht Gesundheitsminister Johannes Rauch Österreich gut auf kommende Infektionswellen im Herbst und Winter vorbereitet.
Auch wenn die Zahlen erwartungsgemäß weiter ansteigen, erwartet er keine Überlastung der Krankenhäuser. Das Monitoring wurde in den letzten Monaten gut ausgebaut. Am SARI-(„Schwere akute respiratorische Infektion“-)Dashboard wird jede stationäre Aufnahme wegen einer Atemwegsinfektion angezeigt, COVID-19, Influenza und RSV werden getrennt ausgewiesen. Außerdem wurde das Abwasser-Monitoring auf 48 Kläranlagen ausgeweitet und erfasst nun mehr als die Hälfte der Bevölkerung.

Verstärkte Einbindung von Hausärzt:innen

Die Impfung mit einem an die Variante XBB.1.5 angepassten Impfstoff ist bereits erhältlich. Anders als in der Vergangenheit wird diese nun auch vermehrt im niedergelassenen Bereich angeboten. Man erhofft, dadurch die ältere Bevölkerung, die von den großen Impfstraßen verunsichert wurde, vermehrt zu erreichen. In Wien wird die COVID-Impfung zudem auch weiter in den Impfzentren der Stadt angeboten. Ist man bereits erkrankt, erhält man bei Bedarf weiterhin kostenlose Corona-Tests bei niedergelassenen Ärzt:innen. Auch antivirale Medikamente werden weiterhin kostenlos zur Verfügung gestellt. Prophylaxe, Diagnose und Therapie können somit bei COVID-19 für Patient:innen angenehm aus einer Hand erfolgen.

Wartezeit auf Impftermin

Möchte man einen Termin für die Auffrischung der COVID-19-Impfung buchen, kommt es derzeit zu längeren Wartezeiten. Dies hat mehrere Gründe. Einerseits dauert es von Bestellung bis zur Lieferung einige Tage, andererseits reicht eine Ampulle für 6 Impfdosen. Um keine Impfdosis zu verschwenden, haben viele teilnehmende Hausärzt:in-nen Impftage in ihren Ordinationen. Aufgrund der bisher geringen Nachfrage rufen manche Mediziner:innen bereits ihre Risikopatient:innen an und bieten ihnen die Impfung an. Hier setzt die neue Kampagne des Österreichischen Verbands der Impfstoffhersteller (ÖVIH) an, die vor kurzem in einem Pressegespräch vorgestellt wurde: „Gemma boostern!“ soll Bewusstsein schaffen und informieren, für wen und wann eine Impfung empfohlen ist. Das nationale Impfgremium hat seine Empfehlungen mittlerweile entsprechend aktualisiert. Da davon ausgegangen wird, dass über 95 % der Bevölkerung ab 5 Jahren bereits Kontakt mit dem Virus hatten, entweder durch Impfung und/oder Infektion, ist eine Grundimmunisierung nicht mehr nötig. Neben älteren Personen ab 60 Jahren, Risikogruppen und Gesundheitspersonal wird die Impfung allen ab 12 Jahren empfohlen, die eine Auffrischung möchten. Die Variante Omikron zirkuliert global und ist mittlerweile so etabliert, dass keine weiteren Komponenten im Impfstoff mehr nötig sind, weiß Dr. Otfried Kistner, internationaler Impfstoffexperte. Laut ÖVIH reicht im Herbst daher eine einmalige Impfung mit dem monovalenten, gegen XBB.1.5 gerichteten Vakzin.

Impfung schützt vor schwerem Verlauf

Das Coronavirus wird in nächster Zeit nicht verschwinden, vor allem die Gesundheitseinrichtungen wird es weiter beschäftigen. Insbesondere bei älteren Menschen und Personen mit Vorerkrankungen kann es zu einem schweren Krankheitsverlauf kommen, aber auch junge Menschen sind nicht davor gefeit. Darüber hinaus sind parallele Infektionen mit Influenza und SARS-CoV-2 problematisch. Das Gesundheitsministerium rief daher zur Impfung gegen Corona und Influenza auf. Beide Impfungen bieten eine hohe Schutzwirkung gegen schwere Verläufe. Die COVID-Impfung verringert zusätzlich das Risiko, an Long COVID zu erkranken.