Neue Medien beeinflussen das Patientengespräch

Das öffentliche Gesundheitsportal www.gesundheit.gv.at,dessen Medieninhaber und Herausgeber das Bundesministerium für Gesundheit ist und dessen redaktionelle Betreuung durch die Gesundheit Österreich GmbH (GÖG) erfolgt, bietet allen interessierten Bürgern unabhängige, qualitätsgesicherte und serviceorientierte Informationen rund um die Themen Gesundheit und Krankheit.

Informierte Patienten haben höhere Erwartungen

Es ist eine Tatsache, dass viele Menschen das Internet für die Suche nach gesundheits- bzw. krankheitsbezogenen Inhalten nutzen – Tendenz weiter zunehmend. „Damit haben die neuen Medien Einfluss auf das Arzt-Patienten-Gespräch. Studien zufolge empfinden viele Ärzte diese Internetrecherche der Patienten als anstrengend und zeitraubend. Denn natürlich stellen diese Patienten zumeist mehr Fragen, glauben nicht mehr alles, was der Arzt sagt, und haben generell höhere Erwartungen“, fasst Mag. Gabriele Soyel, Chefredakteurin von www.gesundheit.gv.at,die Herausforderungen für den Arzt zusammen. Doch ihrer Ansicht nach bringen informierte Patienten auch Vorteile für die Ärzte: „Die Patienten, die im Internet recherchieren, sind an ihrer Gesundheit interessiert. Somit kann sich das auch positiv auf die Compliance auswirken. Sie erwarten eine höhere Bereitschaft zur Diskussion vom Arzt, z.B. auch über innovative Therapie. Das kann anstrengend sein, erhöht aber auch die Chance für eine erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen Arzt und Patient“, betont Soyel.

Skepsis der Ärzte verständlich

Ein Problem stellen die vielen falschen, unvollständigen oder unseriösen Gesundheitsinformationen dar, die im Internet zuhauf zu finden sind. Die Skepsis der Ärzte, so Soyel, sei daher verständlich. Denn schließlich sind es die Ärzte, die die Erwartungen der Patienten an im Internet angepriesene „Wundermittel“ wieder auf den Boden der Tatsachen zurückholen müssen. „Daher ist es von großer Bedeutung, dass es offizielle Online-Gesundheitsportale gibt, die ohne kommerzielles Interesse qualitätsgesicherte Informationen anbieten. Mit www.gesundheit.gv.at möchte das Gesundheitsministerium allen Interessierten einen Wegweiser durch das Gesundheitswesen zur Verfügung stellen. Alle Texte werden von Medizinern, Ernährungswissenschaftlern, Sportwissenschaftlern etc. durchgesehen. Auch die Frage, welche Kosten von den Sozialversicherungen übernommen werden, wird beantwortet“, berichtet Soyel.

Dialog zwischen Arzt und Patient fördern

„Unser Onlineportal möchte als Partner des Arztes verstanden werden. Mit unseren Texten möchten wir wissenschaftlich fundierte Hintergrundinformation liefern! Wir bringen dazu immer den Hinweis, dass die Entscheidung über Diagnose und Therapie beim Arzt liegt“, betont die Chefredakteurin von www.gesundheit.gv.at.
Schlussendlich, so Soyel weiter, wolle man durch die Informationen auch einen Lerneffekt beim Patienten erzielen – indem z.B. Fachausdrücke immer erklärt werden – und so den „mündigen Patienten“ fördern. Denn qualitätsgesicherte Informationen können dabei helfen, Unsicherheiten beim Patienten abzubauen.
Zudem, so die langjährige Gesundheitsredakteurin, dürfe man nicht vergessen, dass Gesundheitsinformationen für Laien oftmals nur schwer verständlich sind. „Ein gutes Beispiel sind hier Laborbefunde. Selbst wenn der Arzt die wichtigsten Parameter erklärt, tauchen bei vielen Patienten zuhause noch Fragen zu ihren Laborwerten auf oder sie haben sich nicht alles gemerkt, was der Arzt gesagt hat. Hier sind verlässliche Webseiten eine gute Quelle. Wir haben zum Thema Laborbefund eine eigene Rubrik, die besonders häufig aufgerufen wird“, berichtet Soyel.