BLF 6/2015: Leber und Entgiftung

Da Lebererkrankungen erst in einem fortgeschrittenen Stadium Beschwerden hervorrufen, werden sie oftmals erst spät erkannt. Faktoren, die das Risiko für Lebererkrankungen erhöhen:

  • Überernährung mit zu hoher Kalorien- und Fettzufuhr
  • Stoffwechselerkrankungen, wie Diabetes mellitus, hohe Cholesterin- oder Triglyzeridspiegel
  • regelmäßiger hoher Alkoholkonsum
  • Einnahme von hepatotoxischen Medikamenten
  • Kontakt mit Hepatitisviren

Zu beachten ist auch, dass leichte Schädigungen der Leber durch Medikamente relativ häufig vorkommen; schwere Schäden sind aber eher selten, dann aber immer sehr ernst zu nehmen; zur Vermeidung von Komplikationen ist es wichtig, den Zusammenhang zwischen Arzneistoff und Schädigung der Leber zu erkennen.

Die Leber und die Leberzellen haben eine erstaunliche Fähigkeit, sich zu regenerieren. Selbst wenn zwei Drittel der Leber entfernt werden, kann der gesunde Rest die anstehenden Aufgaben noch erfüllen.

Die tibetische Medizin arbeitet mit Vielstoffgemischen, die netzwerkartig zusammenwirken und an verschiedenen Ebenen des Körpers ansetzen. Speziell für die Leber ist die Myrobalane von Bedeutung. Zubereitungen aus der Mariendistel schützen die Leberzellen vor Schadstoffen und erhöhen deren Regenerationsfähigkeit. Die Früchte der Mariendistel enthalten den antihepatotoxischen Wirkstoffkomplex Silymarin, ein Gemisch aus Silibinin, Isosilibinin, Silidianin und Silychristin. Die prophylaktische Gabe ist jedoch wirkungsvoller als die therapeutische Gabe nach einer bereits erfolgten Leberschädigung.

Der leberschützende Effekt des Silymarins kommt durch eine „membranstabilisierende“ Wirkung auf die Membrane der Leberzellen zustande und verhindert, dass toxische Substanzen in die Leberzellen geschleust werden.

Standardisiertes Silymarin

Da Silymarinkomponenten schlecht wasserlöslich sind, gelangt bei Teezubereitungen nur ein geringer Anteil in den wässrigen Auszug. Dieser liegt unter dem wirksamen Bereich und eine leberschützende Wirkung wird aus diesem Grund auch kaum erreicht. Aus diesem Grund ist die Einnahme von Präparaten mit einem standardisierten Gehalt an Silymarin zu bevorzugen.

 

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