Epilog| Fieber

Die typischen Begleitsymptome von Fieber sind Krankheitsgefühl, Schwäche und Appetitlosigkeit. Zudem können ein sensibilisiertes Kälteempfinden, vermehrtes Schwitzen, eine Beschleunigung der Herzfrequenz sowie eine schnelle und flache Atmung auftreten.

Kinder leiden deutlich häufiger an Fieber als Erwachsene, und die Temperatur kann oft auch recht schnell ansteigen. Zudem kann bei Kindern hohes Fieber auch einmal kurzfristig auftreten, ohne dass eine schwerwiegende Erkrankung dahintersteckt. Erwachsene entwickeln mit zunehmendem Alter eher selten hohes Fieber. Aus diesem Grund kann bei älteren Erwachsenen auch schon erhöhte Temperatur ein deutliches Warnsignal sein.

In seltenen Fällen kann es bei Kindern zu Fieberkrämpfen kommen, insbesondere bei sehr hohem Fieber oder einem raschen Fieberanstieg oder -abfall. Meist betrifft es Kinder zwischen sechs Monaten und fünf Jahren. Das Ereignis sieht dramatisch aus und beunruhigt Eltern sehr. Das Wichtigste ist, in solchen Fällen die Ruhe zu bewahren und das Kind nicht allein zu lassen. Die meisten Fieberkrämpfe verlaufen unproblematisch, aber ein Arztbesuch ist auf alle Fälle und dringend zu empfehlen.

Temperaturmessung

Die Messung der Körpertemperatur kann, abhängig vom verwendeten Gerät, an verschiedenen Körperstellen erfolgen:

  • rektal
  • axillär (Achselhöhle)
  • oral
  • aurikulär (Ohr)
  • Stirn
  • Katheter in der Harnblase (Intensivmedizin)

Bei der Beurteilung der Messergebnisse ist zu beachten, dass diese Körperstellen verschiedene Normaltemperaturbereiche aufweisen. Die axilläre Messung liefert in der Regel 0,5 °C–1,0 °C niedrigere Werte als die rektale Messung. Die axilläre Messung ist bei Kindern viel zu ungenau, und bei der oralen Messung besteht Verletzungsgefahr. Die rektale Messung ist die zuverlässigste, aber eventuell auch die unangenehmste Art, die Körpertemperatur zu ermitteln. Die Spitze des Thermometers wird mit etwas Vaseline bestrichen und 1,5 cm eingeführt. Digitale Thermometer sind zu bevorzugen, da die Messung schneller geht.

Eine beliebte Art der Messung, vor allem bei Säuglingen und Kleinkindern, ist die Temperaturermittlung am Ohr, da sie sehr einfach und schnell funktioniert. Die Messergebnisse liegen etwa 0,5 °C unter den rektal gemessenen Werten.

Zu beachten ist, dass die Körpertemperatur je nach Tageszeit schwankt. Am Morgen ist die Temperatur meist um 0,5 °C niedriger als in den frühen Abendstunden. Auch bei Kindern, die stark herumtoben und körperlich aktiv sind, ist die Körpertemperatur oftmals erhöht.

Es hat sich bewährt, die Temperatur bei Fieber regelmäßig zu messen und die Werte zu notieren (die Dokumentation ist auch ein wichtiger Therapieansatz für den Arzt).

Grundsätzlich sollen die fiebersenkenden Arzneimittel nur kurzfristig, das heißt maximal zwei bis drei Tage, in der vorgeschriebenen Dosierung eingenommen werden. Falls die Dosis nicht ausreicht, um das Fieber zu senken, darf diese keinesfalls erhöht werden, denn eine bessere Wirkung ist damit kaum zu erwarten. Stattdessen muss ein Arzt kontaktiert werden. Dies gilt auch, wenn das Fieber nach 24 Stunden nicht nachlässt oder erneut auftritt.

Fieber bei Kindern

Erst Temperaturen von über 38,5 °C werden bei Kindern als „echtes“ Fieber betrachtet. Häufig wird „Fieber“ bei Kindern medikamentös zu rasch gesenkt, wodurch eine natürliche Abwehrfunktion des Immunsystems empfindlich gestört wird. Kinder sind durch Fieber normalerweise weniger beeinträchtigt als Erwachsene.

Für Kinder eignen sich Säfte und Zäpfchen besonders gut. Säfte sind einfach und flexibel zu dosieren. Zäpfchen sind hervorragend geeignet, wenn das Kind unter Übelkeit oder Erbrechen leidet. Ältere Kinder lehnen Zäpfchen jedoch oftmals ab.

Die am häufigsten verwendeten Wirkstoffe sind Ibuprofen und Paracetamol. Es ist zu beachten, dass Ibuprofen für die Selbstmedikation erst ab einem Alter von sechs Monaten zugelassen ist. Für Fieber, das mit Schmerzen oder Entzündungen einhergeht, eignet sich Ibuprofen besser als Paracetamol. Die Arzneimittel sollten immer nach dem Körpergewicht und nicht nach dem Alter dosiert werden, da Kinder gleichen Alters oft sehr unterschiedlich schwer und groß sind.

ASS ist bei Kindern unter sieben Jahren für die Selbstmedikation, wegen der Gefahr eines Reye-Syndroms, nicht geeignet.