Erkältungszeit trotzt dem Klimawandel

Die Szenarien für die Entwicklung des Weltklimas sind derzeit düster. Vor kurzem hat das Intergovernmental Panel on Clima Change (IPCC) den Sonderbericht „1,5 °C globale Erwärmung“ veröffentlicht. Dieser beschäftigt sich mit den absehbaren Folgen eines Temperaturanstiegs gegenüber dem vorindustriellen Niveau. Hält die Menschheit den Temperaturanstieg in den kommenden Jahrzehnten halbwegs in Grenzen, könnten zahlreiche Risiken für sämtliche Systeme und die Gesundheit minimiert werden. Alleine der Vergleich einer Erhöhung von + 1,5 °C mit + 2,0 °C zeigt wesentliche Unterschiede, was die Folgen für Mensch und Natur betrifft.1 Teilweise sind die Folgen des Klimawandels bereits spürbar, zum Beispiel in Form von zunehmenden Hitzetagen im Sommer, extremerem Wetter und starker Trockenheit. Besonders die vulnerablen Gruppen der ­Bevölkerung könnten vermehrten ­gesundheitlichen Beeinträchtigungen ausgesetzt sein. Durch dieses Phänomen kommen auf Gesundheitsberufe große Herausforderungen zu.

 

 

 

Für die Grippe- und Erkältungszeit ergeben sich derzeit noch keine signifikanten Auswirkungen. Die Apotheker Krone hat die Entwicklungen im Bereich der mittleren Lufttemperatur und der Umsätze im Bereich der Erkältungsmittel im Zeitraum der Jahre 2009 bis 2014 genauer betrachtet. ­

Fazit: Die Umsätze sind in diesem Zeitraum um über 80 % gestiegen, die Entwicklung verlief jedoch unabhängig von der mittleren Jahrestemperatur. Die Herbst-­ und Winterzeit ist bislang und wohl auch in den kommenden Jahren noch nicht so warm, als dass die Zahl der Grippe- und Erkältungsfälle sinken würde. Ein warmer Herbst sollte deshalb noch keinen Anlass zur Sorge für das OTC-Geschäft geben. Eine Gegenüberstellung der österreichweiten OTC-Umsätze im Erkältungssegment mit den mittleren Temperaturen in den jeweiligen Monaten eines Jahres bestätigt außerdem deutlich, dass die Verkaufszahlen stets mit einem Abfall der Temperatur ihren Höhepunkt erreichen. Ein kalter Jänner ist somit ein Garant für einen Anstieg der verkauften Packungen an Erkältungsmitteln.

Literatur:

1 IPCC

2 Umweltbundesamt