UV-Strahlung: Hauteigene Schutzsysteme unterstützen

Jeden Sonnenstrahl auf der Haut genießt man nach einem langen Winter. Sonnenlicht stärkt das Immunsystem, tut der Seele gut und wirkt sich bei vielen Menschen positiv auf die geistige Leistungsfähigkeit aus. Für die Haut bedeutet UV-Licht-Exposition allerdings Schwerarbeit und erfordert zahlreiche Anpassungsprozesse. UV-Licht setzt sich aus Strahlung verschiedener Wellenlängen zusammen: UV-A-Licht (320–400 nm), UV-B-Licht (280–320 nm) und UV-C-Licht (< 280 nm). Der Großteil wird durch die Erdatmosphäre und die Ozonschicht absorbiert und gestreut, bevor das UV-Licht die Erdoberfläche erreicht. Die Haut erreichen ca. 4 % des UV-A-Lichtes und ca. 0,5 % des UVB-Lichtes.1

Das langwelligere UV-A-Licht dringt bis in die Lederhaut vor. Es aktiviert die Vorstufen des Bräunungspigments Melanin, das die tieferen Hautschichten vor den Folgen der UV-Strahlung schützt. Intensive UV-A-Bestrahlung kann zu Änderungen im Bindegewebe und zur Verhärtung von Kollagenfasern führen. Das ist auch der Grund, warum die Haut von Sonnenanbetern stark an Straffheit verliert und älter aussieht. Der Einfluss von UV-A-Licht ist hier bedeutend größer als jener von UV-B-Licht. Weiters konnte in Versuchen nachgewiesen werden, dass nach einer UV-A-Bestrahlung eine dosisabhängige Erhöhung der intrazellulären H2O2-Konzentration und der DNA-Schäden eintritt.1

Das kurzwellige UV-B-Licht dringt nicht in die Lederhaut vor, sein Einfluss bleibt auf die Oberhaut beschränkt. Der positive Einfluss manifestiert sich in der Anregung der körpereigenen Bildung von Vitamin D. Unter Einwirkung von UV-B-Licht wird 7-Dehydrocholesterol photolytisch in Prävitamin D3 und dann durch die Körperwärme in Cholecalciferol umgewandelt.2 Neben diesem positiven Einfluss hat die UV-B-Strahlung negative Folgen für die Haut und die Gesundheit. Es sorgt für eine Verdickung des Stratum corneum, ein prostaglandinvermitteltes Erythem an der Haut und DNA-Schäden in der Epidermis. Durch Induzierung von Veränderungen im Immunsystem und das Hervorrufen von DNA-Schäden steigt auch das Risiko für Melanome.1

Die Haut besitzt unterschiedliche Mechanismen, um sich gegen UV-Licht zu schützen. Vor allem tragen die Absorption von UV-Licht durch Melanin in der Epidermis und der Schutz durch Proteine im Stratum corneum dazu bei, die schädlichen Einflüsse zu minimieren. Die Dicke des Stratum corneum stellt den Hauptschutzmechanismus dar.1

Hohe Belastung beim Autofahren

Zu den wichtigsten Maßnahmen, die man selbst zum Schutz der Haut treffen kann, zählt der maßvolle Aufenthalt in der Sonne. Bekleidung ist ein wirksamer Schutz. Sonnencremes mit Schutz vor UV-A- und UV-B-Strahlung sollten großzügig angewendet werden. Inhaltsstoffe, welche die Reparatur von UV-Licht-geschädigten Hautzellen unterstützen, werten ein Produkt zusätzlich auf. Viele Menschen unterschätzen den Einfluss des UV-Lichts während langer Auto- oder Busfahrten. Die Windschutzscheibe beispielsweise lässt das langwellige UV-A-Licht nahezu vollständig durch. Selbst für UV-B-Strahlen ist Glas keine vollständige Barriere. Daher ist es auch hier wichtig, Sonnenschutzmittel einzusetzen, eine Sonnenbrille zu tragen und sich mit entsprechender Bekleidung zu schützen. Wasser wiederum reflektiert die UV-Strahlung und verstärkt dadurch die Wirkung auf die Haut, selbst wenn große Teile der Körperoberfläche unter Wasser sind.

 

Literatur:

1 Schwanke A, Dissertation Freie Universität Berlin 2009

2 Hahn A et al., Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft 2006