Rasche Hilfe bei Sportverletzungen

Trotz der zahlreichen Vorteile auf unseren Organismus ist es ratsam, die Trainingseinheiten dem individuellen Alter, Gesundheits- bzw. Fitnesszustand anzupassen sowie auch allgemeine Empfehlungen wie etwa gezielte „Aufwärmübungen“ vor dem Sport, geeignete Ausrüstung sowie das Vermeiden von Überbelastungen zu beherzigen.

Die meist durch Stöße/Stürze verursachten Prellungen sind schmerzhaft, auch wenn vorerst keine äußerlich sichtbaren Spuren erkennbar sind. Blut- und Lymphgefäße werden durch die plötzliche Gewalteinwirkung zerstört, die darin enthaltenen Flüssigkeiten treten in das umliegende Gewebe aus, und der daraus resultierende Bluterguss, welcher mit Schwellung einhergeht, lässt die sensiblen Nerven im irritierten Gewebe den Schmerz wahrnehmen. Je nach betroffenem Körperteil kann es zu Muskel-, Knochen-, Gelenk-, Nerven- oder sogar Organprellungen kommen.

Gezerrt oder geprellt?

Muskelzerrungen werden als Überdehnungen der kleinsten kontraktilen Einheiten (Sarkomere) beschrieben und äußern sich mit Symptomen wie schmerzhaftem Ziehen sowie leichteren Krämpfen. Am häufigsten ist bei Sportler:innen die Waden- und Oberschenkelmuskulatur betroffen, wobei eine nicht ausreichende Aufwärmphase vor dem Sport – insbesondere bei kalten Außentemperaturen – als oftmalige Ursache gesehen wird.

Bei Distorsionen oder Verstauchungen wird der physiologische Bewegungsspielraum des Gelenks überdehnt, was im schlimmsten Fall auch zum Abriss von Bändern führen kann. Diese Arten von Verletzungen treten besonders häufig im Bereich der Sprung­gelenke auf. Ver- bzw. Ausrenkungen sind gekennzeichnet durch gegeneinander verschobene Gelenkflächen, welche nicht mehr in ihre ursprüngliche Position zurückkehren können. Die physiologische Bewegung des Gelenks ist nicht mehr möglich und weist wie die Distorsion Schmerzen, Schwellungen sowie Hämatome als Symptome auf.

PECH gehabt?

Bei den beschriebenen Prellungen, Zerrungen und Verstauchungen empfiehlt es sich, als sinnvolle Erstmaßnahme die „PECH-Regel“ anzuwenden:

  • P wie Pause (Ruhigstellung des betroffenen Körperteils)
  • E wie Eis (Kühlung der entsprechenden Stelle)
  • C wie Compression (Anlegen eines Druckverbandes zur Linderung möglicher Blutungen und Stabilisierung von Verletzungen; um die Durchblutung noch gewährleisten zu können, ist jedoch auf eine nicht allzu straffe Anlegung zu achten)
  • H wie Hochlagern (über Herzhöhe, um eine Druckentlastung im Gewebe zu erreichen)

Haut verletzt?

Sofern die äußere Hautschicht beim sportlichen Zwischenfall intakt geblieben ist und nicht zwingend desinfiziert bzw. mit Verbandmaterial abgedeckt werden muss, ist eine lokale Behandlung der betroffenen Stelle mit diversen analgetischen und antiinflammatorischen Wirkstoffen (Ibuprofen, Diclofenac, Etofenamat, Flufenaminsäure, Piroxicam) in Form von Cremen, Salben, Gelen oder Pasten empfehlenswert.

Ebenso geeignet zur topischen Behandlung von stumpfen Verletzungen sind Präparate mit Methylsalicylat, Campher, ätherischen Ölen, pflanzlichen Extrakten aus Arnika, Beinwell oder Teufelskralle sowie homöopathische Kombinationspräparate. Eine zusätzliche innerliche Anwendung der Homöopathika kann den Genesungsprozess effektiv unterstützen. Zur rascheren Abschwellung des Hämatoms kommen auch Wirkstoffe aus dem roten Weinlaub, der Rosskastanie sowie Heparin, Heparinoide und Blutegelextrakte zum Einsatz.

Sind bei den sportlichen Aktivitäten die „Stoßdämpfer“ unseres Körpers, welche besonders bei raschen Drehungen von Schienbein und Oberschenkel um die Längsachse bzw. Beuge- und Streckbewegungen gefordert sind, verletzt worden, so äußert sich dies meist als Ein- oder Abriss der Menisken. Sehr starke Beeinträchtigungen dieser kleinen, scheibenförmigen Körper aus Knorpel und Bindegewebe, welche neben dem berühmtesten Vertreter in der Kniegelenkhöhle auch in kleineren Finger- sowie Zehengelenken lokalisiert sind, sollten natürlich rasch ärztlich abgeklärt und therapiert werden.

Unterstützung nötig?

Zur Stärkung der sportlich (über)beanspruchten Gelenke und/oder bei schon vorhandenen Abnutzungserscheinungen kann eine längerfristige Einnahme von Chondroitinsulfat hilfreich sein. Dieser natürliche Bestandteil der Proteoglykane der extrazellulären menschlichen Knorpelmatrix unterstützt – auch in Kombination mit Glucosaminsulfat, Hyaluronsäure und Methylsulfonylmethan – die mechanisch-elastischen Eigenschaften der Gelenkknorpel. Obwohl körperliche Bewegung den Gelenkstoffwechsel anregt, ist es ratsam, bei bereits bestehenden Problemen gelenkschonendere Sportarten wie Schwimmen, Radfahren und Wandern auf eher ebenen Wegen auszuüben.

Eine geeignete und ausreichende Ernährung sowie Versorgung des Körpers mit Flüssigkeit, hochwertigen Omega-3-Fettsäuren, Vitaminen und Mikronährstoffen wie Magnesium, Kalium, B-Vitaminen, Vitamin C, Vitamin D, Zink, Eisen, Jod, Kupfer, Selen, Coenzym Q10, Chrom und Mangan ist empfehlenswert, da besonders bei körperlicher Anstrengung eine höhere Dosierung nötig sein kann.