Tipps für die Feiertage: Verdauungshilfen empfehlen

Übermäßiger Genuss von fettreichen, schwer verdaulichen Speisen und Alkohol belastet den Gas­trointestinaltrakt und führt häufig zu Beschwerden wie Sodbrennen, Völlegefühl, Blähungen oder Obstipation. Auch Nahrungsmittelunverträglichkeiten sind vermehrt zu beobachten.

Sodbrennen resultiert aus einem Überschuss an Magensäure bzw. einer Tonusstörung des unteren Ösophagus­sphinkters, wodurch es zu einer Schleimhautreizung kommt. Anhaltende Beschwerden müssen unbedingt ärztlich abgeklärt werden. Bei leichten Beschwerden eignen sich Antazida zur Neutralisation der überschüssigen Magensäure. Alkalische Verbindungen wie CaCO3, MgCO3 oder Speisesoda (NaHCO3) kommen ebenso zum Einsatz wie Al(OH)3, Mg(OH)3 und Sucralfat. Letztere bilden außerdem einen viskösen Schutzfilm über die empfindliche Magenschleimhaut. Einen wirksamen Schutzfilm bildet auch ein aus Braunalgen gewonnenes Alginat. Mithilfe von Hydrogencarbonat wird nach Kontakt mit der Magensäure der Film an die Oberfläche des Mageninhaltes transportiert, wo dieser eine physikalische Barriere gegen den Reflux bildet.

Arzneipflanzen wie beispielsweise die Kamillenblüte eignen sich hervorragend zur Behandlung von Magen­beschwerden und Übelkeit. Ihr ätherisches Öl enthält ­Chamazulen und α-Bisabolol, die sehr gute entzündungshemmende Wirkung aufweisen. Kombiniert wird die Kamille häufig mit Käsepappel- und Melissenblättern. Folium Malvae wirkt als Schleimdroge reizlindernd, Folium Melissae hat vor allem eine spasmolytische und beruhigende Wirkung auf die Magenschleimhaut. Die Bittere Schleifenblume hat sowohl im Magen- als auch im Darmbereich positive Wirkung. Besonders in Kombination mit Angelikawurzel, Kamillenblüten, Mariendistelfrüchten, Schöllkraut, Süßholzwurzel, Melissen- und Pfefferminzblättern wirkt diese unter anderem entzündungshemmend, hemmt die Magensäurebildung und reguliert die gestörte Motilität.

Bei Völlegefühl nach zu reichlichem Essen sind bitterstoffhältige Arzneidrogen (zum Beispiel Tausendguldenkraut, Bitterorangenschale, Kalmus-, Löwenzahn- oder Enzianwurzel) beziehungsweise deren verdünnte Extrakte sehr hilfreich. Sie fördern den Speichelfluss, regen die Magensaftproduktion und die Tätigkeit der Magenmuskulatur an und unterstützen somit den natürlichen Verdauungsablauf.

Das ätherische Öl der Pfefferminze (Mentha piperita) besitzt sehr gute spasmolytische und carminative Wirkung und ist daher bei akuten Gallenbeschwerden, aber auch bei Reizdarmsymptomatik indiziert. Verwendete Pflanzenteile sind die Blätter. Als Inhaltsstoffe sind neben Menthol vor allem Flavonglykoside, Gerbstoffe und Triterpensäuren zu nennen.

Eine gute Hilfe bei Gallenproblemen stellen weiters Extrakte aus Artischockenblättern dar, die über choleretische und dyspeptische Wirkung verfügen. Außerdem wurde auch ein lipidsenkender Effekt nachgewiesen. Bei Lebererkrankungen wird Artischockenextrakt, das auch hepatopro­tektiv wirkt, häufig mit Mariendistel kombiniert. Extrakte der Mariendistelfrüchte wirken ebenfalls hepatoprotektiv und antagonistisch gegenüber zahlreichen hepatotoxischen Stoffen.

Kalorienreiche Mahlzeiten und Alkoholkonsum verbunden mit Bewegungsmangel können auch Probleme im Darmbereich hervorrufen. Bei Blähungen sind wiederum Bitterstoffe eine wirksame Option. Außerdem kommen Carminativa wie Anis, Fenchel und Kümmel erfolgreich zum Einsatz, deren ätherische Öle spasmolytisch und verdauungsfördernd wirken und Gärung verhindern. Entschäumer wie Dimeticon und Simeticon führen durch Veränderung der Oberflächenspannung zu einer Reduktion der Gase.