Zahnpflege an der Tara: Tipps zum Perfect Smile

Die Zähne bestimmen das Erscheinungsbild wesentlich mit – daher suchte man in allen Epochen und quer durch alle Kulturen Wege, die Zähne zu pflegen und gesund zu erhalten. Die antiken Ägypter stellten mit geriebenem Bimsstein und Essig schon eine eigene Zahnpasta her. Im europäischen Mittelalter setzte man der Kreativität hinsichtlich Zahnhygienemaßnahmen keine Grenzen und riet in einem Volksarzneibuch zu Folgendem: „Man fange eine Kröte und vergrabe sie in einem Ameisenhaufen. Aus den Schenkelknochen fertige man Zahnstocher, die einen vor Zahnschmerzen schützen.“ Die ersten Zahnbürsten wurden schließlich aus Ross- und Schweineborsten angefertigt, bis man zu Beginn des 20. Jahrhunderts Kunststoffborsten entwickelte. Die Zeiten fragwürdiger Zahnhygienevorstellungen, in denen Kariesbekämpfung und Hokuspokus eng beieinander lagen, sind also lang vorbei. Dennoch passieren immer noch viele Fehler in puncto Zahnpflege, und die Aufklärung in der Apotheke ist wichtig.

Zur richtigen Zahnpflege gehört bekannterweise das zweimal tägliche Zähneputzen – darüber hinaus kann man Kunden aber noch viele wertvolle Tipps für das tägliche Zähneputzen mitgeben: Wichtig ist, dass die Zähne nicht horizontal, sondern von oben nach unten mit einer fluoridhältigen Zahnpasta geputzt werden. Dabei lohnt sich der Hinweis, die oft vergessenen Zahn­innenseiten ausreichend zu berücksichtigen. Nach dem Zähneputzen sollen die Zwischenräume mit Zahnseide durch sanfte Auf- und Abbewegungen gereinigt werden. Bei größeren Zahnzwischenräumen bieten sich hierfür Interdentalbürsten an. Schließlich stellen Mundspüllösungen mit anti­septischen Inhaltsstoffen oder entzündungshemmenden und adstringierenden Pflanzenauszügen eine optimale Ergänzung zur Reinigung dar. Zahnspangenträger profitieren von einer Handzahnbürste, die innen kurze und außen lange Borsten hat. Nach jeder Mahlzeit soll der Mund mit Wasser ausgespült werden. Bei Kindern soll ab den ersten Milchzähnchen zweimal täglich mit einer weichen Kinderzahnbürste geputzt werden, einmal davon mit einer fluoridhältigen Kinderzahnpasta. Ab dem zweiten Jahr sind die Zähne zweimal täglich mit Fluorid zu putzen. Durch diese Präventionsmaßnahmen sowie regelmäßigen Zahnarztbesuch und die Durchführung einer professionellen Mundhygiene einmal pro Jahr können kariöse Defekte nahezu vollständig vermieden werden.

Kommt es dennoch zu Erkrankungen der Zähne und des Zahnhalteapparats, kann dies nicht nur unangenehm, sondern auch kostspielig werden: Karies und Parodontitis sind hauptverantwortlich für Zahnverlust. Während in jungen Jahren Karies überwiegt, kommt es etwa ab dem 30. Lebensjahr zu einer Umkehr der Häufigkeit von Karies und der als Parodontitis bezeichneten Entzündung des Zahnhalteapparats. Bei geriatrischen Patienten nimmt das Auftreten von Karies durch die verminderte Bildung des antiseptisch wirkenden Speichels wieder zu.

Kariesentstehung wird durch die Reduktion von zuckerhaltigen Speisen vermieden – niedermolekulare Kohlenhydrate sind dabei stärker kariogen als höhermolekulare. Die zweite Möglichkeit besteht in einer Unterstützung der Remineralisierung durch Fluoridzufuhr. Ideal ist die Anwendung von fluoridhältiger Zahnpasta und fluoridiertem Salz. Das Thema, wie viel Fluorid gesund ist, wird mitunter kontrovers diskutiert. Laut einer Stellungnahme des Gesundheitsministeriums sind Fluoridtabletten aus heutiger Sicht nicht mehr nötig. Jedenfalls wird der Zahnarzt im ­Behandlungsgespräch eine individuelle Fluoranamnese erheben und seine Entscheidung, ob eine Supplementierung nötig ist, wird darauf basieren. Zu viel Fluor wäre vor allem in der Zahnschmelzbildung, im Alter von etwa 6 bis 8 Jahren, problematisch: eine Aufnahme von über 0,05–0,07 mg/kg Körpergewicht kann zur Bildung fluorotischer Veränderungen des Zahnschmelzes in Form von Schmelzflecken führen. Als zusätzlicher Helfer im Kampf gegen Karies bietet sich grüner Tee an, er verringert einerseits den Appetit auf Süßes, andererseits enthält er reichlich Fluor. Zuckerfreie Kaugummis bieten durch erhöhte Speichelproduktion Schutz.

Parodontitis entsteht, indem sich von einer unbehandelten Zahnfleischentzündung die Bakterien über eine Zahnfleischtasche weiter ausbreiten und schließlich den unter dem Zahn gelegenen Knochen befallen. Als Goldstandard in der bakteriellen Plaqueentfernung sollte bis maximal drei Wochen zweimal täglich mit Chlorhexidin gespült werden. Dabei ist ein 10-minütiger Abstand zum Zähneputzen einzuhalten, da Schaumbildner in Zahnpasten die Wirkung von Chlorhexidin inhibieren können. Bei Verdacht auf fortgeschrittene Parodontitis ist ein Arztbesuch anzuraten.

Angegriffenes Zahnfleisch stellt gerade bei Chemotherapie-Patienten ein großes Problem dar und ist mit einem hohen Leidensdruck für die Betroffenen verbunden. Hier kann eine aromatherapeutische Mundspülung, zusammengesetzt aus 1/3 Sanddornöl und 2/3 Johanniskrautöl, sehr hilfreich sein. Die Anwendung sollte vor dem Schlafengehen erfolgen, da der Mundraum durch das Sanddornöl orange gefärbt wird.

Mundgeruch ist ein weiteres unangenehmes Problem, das vielen Menschen zu schaffen macht, und kann diverse Ursachen haben, wie etwa Entzündungen des Mund- und Rachenraums, Karies, Magenerkrankungen oder eine Sinusitis. Zur Behandlung eignen sich Tabletten mit Chlorophyll oder Zinkacetat. Chlorophyll inhibiert eiweißspaltende Enzyme, die für den schlechten Geruch verantwortlich sind. Die Entfernung von Zungenbelägen mit einer Zungenbürste ist zusätzlich sinnvoll. Lang­anhaltend frischer Atem und gleichzeitige Stärkung des Zahnschmelzes kann auch durch das Spülen mit einer fluorid- und mentholhältigen Mundspülung erzielt werden.

Um zum „Hollywood-Lächeln“ zu gelangen, interessieren sich Kunden häufig dafür, ob eine Zahnaufhellung schädlich ist. Jeder von uns hat seine individuelle Zahnfarbe, durch richtige Zahn- und Mundhygiene können Verfärbungen gut verhindert werden. Innere Zahnverfärbungen können jedoch nur durch ein Bleaching aufgehellt werden. Sofern die Anwendungsvorschriften befolgt und pH-neutrale Präparate eingesetzt werden, sind laut einer Stellungnahme der deutschen Bundeszahnärztekammer keine Schäden an Zahn und Zahnfleisch zu befürchten.

Wann zum Arzt?

Die Grenzen der Selbstmedikation in der Zahngesundheit liegen bei Zahnschmerzen, schlecht verheilenden Wunden, Knoten und Verdickungen, Eiterbildung und Zahnfleischbluten bei jedem Zähneputzen oder Essen. Hier ist ein Arzt aufzusuchen.