Künstliches Pankreas: Single- oder Bi-hormonale-Systeme?

Eine Debatte im Rahmen des ADA widmete sich dem „idealen“ Closed-Loop: Die Frage, ob Systeme mit Insulin und Glukagon im Vergleich zu Single-Hormon-Systemen weitere Vorteile für Patienten erzielen, wurde anhand derzeit verfügbarer Evidenz diskutiert.

Der indirekte Vergleich zwischen der bisher längsten Bihormon-Closed-Loop-Studie (11 Tage; n = 20) und der längsten Insulin-only-Closed-Loop-Studie (6 Monate; n = 112) zeigte mit einer „Time in Range“ von 78 % (vs. 71 %) einen leichten Vorteil des dualen Systems. Außerdem sah man in weiteren, bis jetzt nur sehr kurzen (zumeist nur 1 Tag), dualen Hormonstudien eine Reduktion von Hypoglykämien, besonders während des Sports. Einer Metaanalyse zufolge war der Single-Closed-Loop mit einer Reduktion der „Time in Hypoglycemia“ von 1,28 % assoziiert, während das duale System eine Reduktion von 2,95 % erzielte.

Fazit: Single-Closed-Loop-Systeme mit Insulin können bei einer großen Anzahl der Patienten hohe TIR-Raten erzielen; diese ist bei Bihormon-Closed-Loop-Systemen potenziell noch höher, allerdings sind größere und längere Studien notwendig, um das zu belegen.

Session: Debate – Should the artificial pancreas be single or dual?
Chair: R. Rabasa-Lhoret
Vorträge: R. Hovorka, S. Russell