Risikofaktoren für mit kontinuierlicher Glukosemessung (CGM) nachgewiesene Hypoglykämien bei betagten Personen mit Typ-2-Diabetes

Risikofaktoren für Hypoglykämien bei sehr alten Personen mit Typ-2-Diabetes (T2D) sind nicht genau bekannt. CGM erkennt Hypoglykämien, kommt jedoch bei T2D kaum zum Einsatz. In einer Querschnittsanalyse aus der Atherosclerosis Risk in Communities-Studie (2021–2022) wurden 282 Erwachsenen mit T2D (mittleres Alter 84 Jahre; 32 % unter Insulin- oder Sulfonylharnstofftherapie [SU]) untersucht. Die Teilnehmer:innen nutzten den verblindeten Abbott Libre Pro Monitor für bis zu 14 Tage. Erhobener Parameter war der Prozentsatz der Zeit unter < 70 mg/dl (T < 70) aufgeschlüsselt nach der Medikamenteneinnahme; T < 70 wurde für Tag (6:00-11:59 Uhr) und Nacht (0:00-5:59 Uhr) getrennt betrachtet. In dieser gefährdeten Population zeigten sich relevante Hypoglykämien unter Insulin oder SU-Therapie, insbesondere in der Nacht (medianes T < 70: 5,1 %). Die meisten nächtlichen Hypos traten bei Frauen, bei Personen mit kardiovaskulären Erkrankungen, gebrechlichen Personen oder Personen mit Vorgeschichte von schweren Hypoglykämien auf. Hingegen war das Risiko für nächtliche Hypoglykämien bei Personen ohne Insulin- oder SU-Therapie gering. Einzig Personen mit Demenz zeigten auch hier ein erhöhtes Risiko für nächtliche Hypoglykämien.

Fazit: Medikamente mit erhöhtem Risiko für das Auftreten (nächtlicher) Hypoglykämien sollten bei gefährdeten Personengruppen mit Bedacht eingesetzt werden. Falls der Einsatz nicht zu vermeiden ist, sollte eine CGM-Nutzung zur Vermeidung von Hypoglykämien erwogen werden.

M Fang, Baltimore, USA